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"Billig tanken" fordert erstes Opfer

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Die burgenländische SPÖ hat die Landestankstellen für Privat-PKW geöffnet. Deswegen musste jetzt die erste öffentliche Tankstelle schließen.

Die von der SPÖ im Rahmen ihres "rot-goldenen Entlastungspakets" durchgesetzte Öffnung der Landestankstellen für Privat-Pkw im Burgenland fordert bei Privatunternehmern in der Branche ein erstes Opfer: In Forchtenstein sperrt der Unternehmer Günter Huber seine Tankstelle - die letzte in der Fremdenverkehrsgemeinde mit knapp 2.900 Einwohnern - zu. Als Grund nannte er den schon bisher starken Wettbewerbsdruck, der nun nochmals verschärft werde.

Umsatzverlust
"Wir schließen diese Woche, wahrscheinlich am Samstag", so Huber. Seit drei Jahren mache dem Unternehmer Konkurrenz im benachbarten Mattersburg ohnehin zu schaffen. Seither habe er schon "20 bis 30 Prozent" Umsatzverlust gehabt. Durch die Landestankstelle werde das Preisniveau nun noch niedriger gedrückt. Er habe nun eine Gewinnspanne von 1,5 Cent pro Liter vor Steuern. Dabei müsse man noch den Aufwand für den Betrieb der Tankstelle berücksichtigen.

"Mit der Landestankstelle eineinhalb Kilometer vor der Nase finde ich auch keinen Pächter, der das weiterführt", so Huber: "Das ist alles eine Katastrophe." Denn eine Tankstelle könne man nicht einfach zusperren, die Anlagen müssen fachgerecht "entsorgt" werden. Dazu sei er finanziell nicht in der Lage.

Öffnung trifft nur Privatunternehmer
"Sie treffen nur die Privatunternehmer, nicht die großen Mineralölfirmen", ist der Unternehmer in Sachen Öffnung der Landestankstellen auf Politiker derzeit nicht besonders gut zu sprechen. Von der Wirtschaftskammer Burgenland hieß es auch in Oberwart stehe ein Betrieb in der Nähe einer Landestankstelle "vor dem Zusperren."

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