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Peking macht Mattel für Spielzeug-Rückruf verantwortlich

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Millionenfach musste in China hergestelltes Spielzeug vom Markt genommen werden. Peking beschuldigt nun die US-Firma Mattel.

Nach dem millionenfachen Rückfruf von in China hergestelltem Spielzeug haben die Behörden in Peking die US-Firma Mattel beschuldigt. Bei 85 Prozent der rund 20 Millionen Rückrufe sei ein Konstruktionsfehler der Auslöser gewesen, teilte der Leiter der Behörde für Produktüberwachung, Li Changjiang, am Montag mit.

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Bleihaltige Farbe
Demnach seien nur 15 Prozent der beanstandeten Produkte wegen bleihaltiger Farbe gesundheitsgefährdend gewesen. "Die chinesischen Hersteller haben eine Mitverantwortung, aber welche Pflichten haben die amerikanischen Importeure und Produktentwickler?", sagte Li vor Journalisten. Mattel hatte weltweit Spielzeuge zurückgerufen, weil sie mit giftiger bleihaltiger Farbe bemalt waren oder sich Magnetteile lösten.

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Die Skandale hatten nach Angaben von Li aber nur geringe Auswirkungen auf die chinesische Exportwirtschaft. Im ersten Halbjahr 2007 sei der Wert der ausgeführten Waren um 27,6 Prozent auf 546,7 Milliarden Dollar (rund 400 Milliarden Euro) gestiegen. Allein die Exporte in die USA hätten um 17,8 Prozent zugenommen, in die EU um 30,2 Prozent. "Diese Zahlen zeigen vollauf, dass chinesische Produkte in der ganzen Welt beliebt sind", sagte Li. China habe im vergangenen Jahr insgesamt 22 Milliarden Spielzeuge exportiert. Dies verdeutliche, dass die Mehrzahl der Produkte weltweiten Sicherheitsstandards genügten. Dennoch hat China eine Kampagne angekündigt, mit der in den kommenden vier Monaten die Qualität von Konsumprodukten verbessert werden soll.

20 Millionen Spielzeuge
Mattel hatte vor rund zwei Wochen mehr knapp 20 Millionen Spielzeuge aus China zurückgerufen, weil sie nach Darstellung bleihaltige Farbe oder sich ablösende Kleinteile enthielten, die von Kindern verschluckt werden könnten. Der Skandal um gefährliches Spielzeug hatte weltweit eine Diskussion über die Sicherheit von Produkten aus der Volksrepublik ausgelöst. Auch steht China wegen zahlreichen Lebensmittel-Skandalen derzeit in der Kritik.

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