Geld

Brüssel plant starke Kürzung der Emissionsrechte

Teilen

Die EU-Kommission will, dass die Industrie weniger CO2 in die Luft bläst. Die Emissionsrechte werden daher weniger und teurer.

Die EU-Kommission will laut dem deutschen "Handelsblatt" den Emissionshandel verschärfen. Am 23. Jänner wird die Kommission ihren neuen Vorschlag vorlegen. Dem Entwurf zufolge soll die Anzahl der Rechte für den Ausstoß von Kohlendioxid ab 2013 stark verringert werden. Kraftwerke und Raffinerien sollen dann 90 bis 100 Prozent ihrer CO2-Rechte auf Auktionen erwerben.

Ein Fünftel weniger Ausstoß verlangt
Konkret sieht der Entwurf vor, dass die Zahl der ausgegebenen CO2-Zertifikate bis 2020 um 21 Prozent unter den Emissionen der Industrie von 2005 liegt. Demnach müssten die Unternehmen den Ausstoß klimaschädlicher Gase also durchschnittlich um über ein Fünftel senken.

Viel weniger Gratis-Rechte
Ab 2013 sollen außerdem 60 Prozent der Zertifikate versteigert werden. Derzeit (in der Emissionshandelsperiode von 2008 bis 2012) müssen mindestens 90 Prozent der Emissionsrechte gratis vergeben werden. Besonders streng sollen die Auflagen für die Energiebranche ausfallen. Kraftwerke und Raffinerien müssen demnach 90 bis 100 Prozent ihrer CO2-Rechte ersteigern.

Warten auf internationales Abkommen
Für andere Branchen soll die vollständige Versteigerung erst kommen, wenn ein neues internationales Klimaschutzabkommen vorliegt und die Industrieländer außerhalb der EU ähnliche Auflagen für den CO2-Ausstoß haben. Sollte es in Staaten außerhalb der EU keine vergleichbaren Klimaschutzauflagen geben, sollen auch in der EU die Industriebetriebe ihrer Emissionsrechte teilweise kostenlos bekommen.

2012 will die EU auch den Flugverkehr in den Emissionshandel einbeziehen.

Über den 2005 in der EU eingeführten Emissionshandel sollen Industrie und Energieerzeuger zu Einsparungen beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid gezwungen werden. Damit sollen die Umweltschutzziele von Kyoto erreicht werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.