Gebote anderer Interessenten könnten den Kauf der Bawag-Lotterien-Beteiligung für die Casinos Austria verteuern.
Der österreichische Online-Glücksspielanbieter bwin steigt ins Rennen um den zum Verkauf stehenden 36-Prozent-Anteil der Bawag an den Österreichischen Lotterien ein.
"Wir sind interessiert und werden auf jeden Fall ein Angebot legen“, bestätigt bwin-Sprecherin Karin Klein gegenüber ÖSTERREICH. Damit bringt sich das zweite private Gaming-Unternehmen ins Spiel, denn auch der Automatenkonzern Novomatic hat Interesse an der Lotterienbeteiligung.
Preisfrage
Wie berichtet macht Bawag-Eigentümer Cerberus Druck
beim Versilbern der bankfremden Beteiligungen. Unter anderem soll der
Lotterien-Anteil bis Jahresende verkauft sein. Cerberus hofft auf rund 200
Millionen Euro Erlös. Da die Casinos Austria ein Vorkaufsrecht haben, wäre
am Ende des Tages alles andere als ein Zuschlag an den Monopolisten und
Raiffeisen eine Überraschung. Die Gebote von bwin und Novomatic könnten die
Sache für die Casinos, die den Wert der Bawag-Lottotranche nur bei rund 100
Millionen Euro sehen, aber teurer machen.
ATV, Bösendorfer im Finale
Hinsichtlich der Klavierfabrik
Bösendorfer und der Beteiligung am Privatsender ATV hofft Bawag-Chef Ewald
Nowotny auf einen Abschluss "noch im Oktober". Für beides habe man "gute
Lösungen gefunden". Der 43-Prozent-Anteil an ATV soll dem Vernehmen nach an
Haupteigentümer Herbert Kloiber gehen - für einen Kaufpreis im zweistelligen
Millionenbereich. Bei Bösendorfer (das Unternehmen schreibt nach wie vor
Verluste) gilt der japanische Yamaha-Konzern als Favorit. Zuletzt hatte aber
auch der Ex-LiF-Politiker und Gesundheitsexperte Christian Köck Interesse
bekundet. Der ausgewiesene Musikliebhaber betreibt unter anderem ein
Klassik-Plattenlabel.