Geld

China stoppt Übernahmeplan von Coca-Cola

Teilen

Peking untersagt Coca Cola Kauf von Fruchtsafthersteller Huiyuan.

China hat die bisher größte Übernahme eines einheimischen Konzerns durch einen ausländischen Konkurrenten verhindert. Die Volksrepublik lehnte das Angebot des US-Softdrink-Giganten Coca-Cola für den führenden chinesischen Fruchtsafthersteller Huiyuan ab, wie das Handelsministerium in Peking am Mittwoch mitteilte. Zur Begründung führte das Ministerium drohende Wettbewerbsverzerrungen und Nachteile für Verbraucher an.

Nachteile für Verbraucher
"Die Verbraucher wären gezwungen gewesen, höhere Preise und weniger Auswahl bei den Produkten hinzunehmen", erklärte das Ministerium. Hätte der US-Konzern mit seinem Angebot Erfolg gehabt, wäre dies die bisher größte Übernahme eines chinesischen Konzerns durch ein ausländisches Unternehmen gewesen.

Zugeständnisse nicht gereicht
Coca-Cola habe zwar sein ursprüngliches Übernahmeangebot nach Kritik des Handelsministeriums nachgebessert, die Zugeständnisse hätten aber nicht ausgereicht, teilte das Handelsministerium mit. Die US-Übernahmepläne galten als erster Test dafür, wie die Volksrepublik ihr im August in Kraft getretenes neues Anti-Monopol-Gesetz anwendet.

Anti-Monopol-Gesetz
Kritiker befürchten, dass mit Hilfe des Gesetzes ausländischen Konzernen der Zugang zu Schlüsselsektoren der chinesischen Wirtschaft verwehrt werden soll. Der Huiyuan-Konzern steht für einige der bekanntesten Marken in der Volksrepublik und hat einen Marktanteil von rund 40 Prozent bei den Fruchtsäften in China.

Das Übernahmeangebot von Coca-Cola hatte für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt, als es im vergangenen Jahr verkündet wurde. In China selbst wurde das Offert scharf kritisiert: Die Huiyuan-Konkurrenten argumentierten, sie würden von Coca-Cola aus dem Markt verdrängt.

China jubelt
Zudem fürchteten viele chinesische Verbraucher, dass beliebte einheimische Marken verloren gehen könnten. Die Reaktionen auf die Absage des Ministeriums für den Deal waren denn auch überwiegend positiv. So schrieb ein Internet-Nutzer im Online-Portal Sina.Com: "Klasse! Wir können also weiter Huiyuan-Saft trinken und damit chinesische Produkte unterstützen! Viel Glück, chinesische Konzerne! Lang lebe China!"

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.