Geld

Chrysler baut 25.000 Jobs ab

Teilen

Laut dem Chef von Chrysler hat sich die Marktsituation dramatisch geändert. Man wolle sich der geänderten Nachfrage anpassen.

Der personelle Kahlschlag bei Chrysler geht auch nach der Trennung von Daimler weiter. Der angeschlagene US-Autobauer will weitere 12.000 Stellen abbauen. Die Streichung von nochmals rund 15 Prozent des Personalumfangs soll helfen, die Kosten zu senken und die Produktion der sinkenden Nachfrage anzupassen, wie das jetzt dem US-Finanzinvestor Cerberusgehörende Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Markt habe sich in den vergangen Monaten dramatisch verschlechtert, erklärte Chrysler-Chef Bob Nardelli in Detroit.

13.000 Stellen im Februar abgebaut
Bereits im Februar hatte Chrysler, damals noch eine Sparte von DaimlerChrysler, bekannt gegeben, dass 13.000 Stellen abgebaut werden sollen. Damit summiert sich die Zahl der Jobs bei Chrysler, die binnen acht Monaten dem Rotstift zum Opfer gefallen sind, auf 25.000. Daimler hatte im Mai nach neun Jahren einen Schlussstrich unter das Kapitel Chrysler gezogen und gut 80 Prozent an dem Unternehmen an den Finanzinvestor Cerberus verkauft. Cerberus hatte in Österreich die nach dem BAWAG-Skandal angeschlagene BAWAG PSK übernommen.

10.000 Arbeiter und 2.100 Angestellte werden abgebaut
Betroffen von dem neuen Stellenabbau sind bis zu 10.000 Arbeiter, und 2.100 Angestellte. Der neue Kürzungsplan sieht außerdem vor, dass in fünf amerikanischen Werken Schichten zusammengestrichen werden. Vier Modelle verschwinden bis 2008 von der Produktpalette: das Chrysler PT Cruiser Cabriolet, der Dodge Magnum Kombi, das Crossover-Fahrzeug Chrysler Pacifica und der Sportwagen Chrysler Crossfire.

Dafür sollen ein neuer Crossover von Dodge und zwei spritsparende Hybrid-Modelle ins Programm genommen werden. Die Kürzungen ermöglichten Chrysler die Konzentration seiner Ressourcen auf neue und profitablere Produkte, erklärte der stellvertretende Verwaltungsratschef Jim Press.

Geänderte Produktpalette
Die Produktpalette von Chrysler hat traditionell einen Schwerpunkt auf Minivans, Pick-up-Trucks und Geländefahrzeugen (SUV). Doch wegen der gestiegenen Treibstoffpreise geben inzwischen auch immer mehr Amerikaner beim Neuwagenkauf sparsameren Modellen den Vorzug und lassen die Spritfresser beim Händler stehen. Das hat vor allem den drei großen US-Autobauern GM, Ford und Chrysler geschadet, während die japanischen und auch deutschen Hersteller auf dem nordamerikanischen Markt große Erfolge feiern.

US-Absatz um drei Prozent gesunken
In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Chrysler-Absatz in den USA um 3 Prozent gesunken und auch für 2008 rechnet das Unternehmen nicht mit einer durchgreifenden Erholung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.