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Der A380 wird noch später ausgeliefert

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Die Fertigung des größten Passagier-Fliegers der Welt bereitet Airbus Probleme: Weniger A380 können geliefert werden.

Airbus bekommt die Serienproduktion des A380 nicht in den Griff und hat deswegen neue Lieferverzögerungen des Superjumbos bekanntgegeben. In diesem Jahr würden vermutlich nur zwölf statt der geplanten 13 Maschinen fertig, im kommenden Jahr 21 statt 25, teilte der Airbus-Mutterkonzern EADS am Dienstag mit. "Der Aufwand an Zeit und Ressourcen ist größer als erwartet."

Fünf Milliarden Euro Kosten
Die bisherigen anderthalbjährigen Verzögerungen des einstigen Prestigeprojekts kosten Airbus bereits fünf Mrd. Euro und haben den Flugzeugbauer in die Krise gestürzt. Über finanzielle Auswirkungen der neuen Lieferverschiebungen könne derzeit noch keine Aussage gemacht werden, erklärte EADS. Dies sei erst nach Gesprächen mit den Kunden sowie der Fertigstellung des neuen Terminkalenders möglich. Die Börse reagierte verhalten, weil in den vergangenen Tagen bereits über neue A380-Pannen spekuliert worden war. In Paris gab die EADS-Aktie am Morgen um 0,76 Prozent nach.

Das Eingeständnis der Schwierigkeiten ist für EADS und sein Tochterunternehmen ein weiterer Rückschlag. Erst in der vergangenen Woche war der Verkauf von zwei französischen Werken gescheitert, nachdem Airbus auch für drei deutsche Standorte keinen Käufer gefunden hatte. Der französische Airbus-Chef Fabrice Bregier kündigte bereits Sparmaßnahmen über das Sanierungsprogramm "Power 8" hinaus an. Kernpunkte seien die Verlängerung der Arbeitszeit sowie Auslagerungen in Länder außerhalb der Eurozone.

EADS betonte, dass seit Oktober bereits vier A380 ausgeliefert worden seien. 17 weitere befänden sich in der Fertigung. "Die überwiegende Anzahl der Flugzeuge, die für 2008 vorgesehen war, ist bereits geflogen." Die nun angekündigten Verzögerungen sind Resultat einer Überprüfung der Produktion, die derzeit von der Hand- auf die automatische Serienfertigung umgestellt wird.

Verkabelung bereitet größtes Problem
Das größte Problem ist nach wie vor die Verkabelung, 500 Kilometer Kabel müssen in jedem A380 verlegt werden. Und weil die Maschinen für jeden Kunden anders ausgestattet sind, muss die automatische Installation jedes Mal aufs Neue programmiert werden, erklärte ein Airbus-Sprecher der AP in der vergangenen Woche.

Details über den neuen Lieferplan für 2010 und die Folgejahre sollen in den kommenden Wochen mit den Kunden erörtert werden, erklärte EADS.

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