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Deutschland hat billigste Markenlebensmittel

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Im Europa-Vergleich führt Deutschland, somit nutzt der Preiskrieg im deutschen Lebensmittelhandel den Konsumenten.

Konsumenten in Deutschland zahlen laut einer Studie für Markenprodukte die niedrigsten Preise in der Eurozone. Im Vergleich etwa zum Nachbarland Frankreich kosteten dieselben Lebensmittel teils nur die Hälfte. Das berichtete die Pariser Wirtschaftszeitung "La Tribune" am Dienstag unter Berufung auf eine Untersuchung von 140 Markenprodukten durch die Unternehmensberatung Nielsen. Grund sei der Preiskrieg im Lebensmittelhandel in Deutschland, der den Konsumenten nutze. Diese kauften inzwischen 42 Prozent ihrer Lebensmittel bei Discountern wie Aldi und Lidl.

Sogar französische Produkte billiger als in Frankreich
Besonders ärgerlich für die Konsumenten in Frankreich ist laut "La Tribune", dass selbst französische Produkte in Deutschland weit günstiger sind. "In Berlin oder München ist der Preis für den Raclette-Käse Riches Monts oder Danone-Joghurts so niedrig, dass man sich fragt, ob die Milch-Knappheit ein Mythos ist", schreibt die Zeitung.

"Und wie soll man erklären, dass eine 1,5-Liter-Flasche Pepsi oder Coca-Cola für weniger als 60 Cent zu haben ist, während sie in Frankreich oft das Doppelte kostet?" "La Tribune" erklärt dies zum Teil mit den unterschiedlichen Essgewohnheiten. "Für die Deutschen, ist das, was sie essen, weniger wichtig", heißt es in dem Bericht. "Die Einkäufe, um den Kühlschrank zu füllen, sind für sie eher eine Pflicht als ein Vergnügen."

Hohes Preisbewußtsein in Deutschland
Der Erfolg der sogenannten Hard-Discounter, die eine besonders kleine Produktpalette anbieten und damit noch günstiger arbeiten könnten, sei auf das hohe Preisbewusstsein der deutschen Verbraucher zurückzuführen.

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