Geld

Deutschland hat einen Mini-Madoff

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Ein 50-Jähriger soll einen Schaden in Höhe von 280 Millionen Euro angerichtet haben.

Helmut K. hat Psychologie studiert und beim Thema Manipulation möglicherweise besonders aufgepasst. Der 50-Jährige, der in Aschaffenburg zu Hause ist, soll laut Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Top-Adressen der Finanzwelt wie die britische Barclays Bank und die französische BNP Paribas an der Nase herumgeführt haben. Die sitzen jetzt auf einem Schaden von angeblich mehr als 200 Mio. Euro, Helmut K. indes in Untersuchungshaft.

280 Millionen Euro
Den Banken Barclays und BNP Paribas ist bei Anlagen in den Hedgefonds K1 dem Amtsgericht Würzburg zufolge ein Schaden von bis zu 280 Mio. Dollar entstanden. In dem Reuters am Donnerstag vorliegenden Haftbefehl für den K1-Gründer Helmut K. heißt es, die britische Großbank Barclays habe zwischen 2006 und 2009 dem Fonds "K1 Global Sub Trust" knapp 220 Mio. Dollar überlassen. Dieses Geld sei nach derzeitigem Kenntnisstand größtenteils verloren. Das französische Institut BNP Paribas investierte demnach zwischen April 2007 und Juni 2008 den Angaben zufolge insgesamt etwa 60 Mio. Dollar.

Zwei Flugzeuge, einen Hubschrauber, Häuser im amerikanischen Sonnenstaat Florida und ein Grundstück in der 70.000-Einwohner-Stadt Aschaffenburg - das Luxusstreben des gebürtigen Oberpfälzers kannte allem Anschein nach keine Grenzen. Den Banken fiel nicht auf, wohin ihr Geld wanderte. Ihr Verlust wird voraussichtlich nicht ersetzt werden können. Sofort kommt der Fall des New Yorker Milliardenbetrügers Bernard Madoff in Erinnerung, der das Vertrauen von Banken und Privatanlegern missbrauchte.

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