Laut ÖVP-Wirtschaftsminister Bartenstein hängt das Wirtschaftswachstum von "Fakten ab, die wir nicht beeinflussen können".
"Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Juli zwar das 30. Mal in Folge zurückgegangen. "Die Zeiten sind nach wie vor gut, die besten Zeiten sind aber vorbei," so reagiert ÖVP-Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein auf die Arbeitsmarktdaten vom Juli. Das abgeschwächte Wirtschaftswachstum wirke sich mit einigen Monaten Verzögerung auf den Arbeitsmarkt aus.
Leihkräfte verlieren Jobs
Sensible Branchen wie die
Autoindustrie seien die ersten, die auf eine Abkühlung reagieren. Erstes
Anzeichen sei ein Ansteigen der Beschäftigungslosigkeit bei den
Arbeitskräfteüberlassern auf rund 16.000 Jobsuchende. Dazu passen tägliche
Meldungen von Personalabbau u.a. bei Infineon, der BAWAG, Hämmerle oder dem
Sicherheitsgurtenhersteller TRW, der sein Werk in Salzburg schließt und die
Produktion nach Tschechien und Polen verlegt.
Bartenstein kann nichts tun
Das "ungetrübte Hoch"
der vergangenen zwei Jahre werde abgelöst. Jetzt bedürfe es eines "Regenschirms",
um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Noch sei von einem robusten
Wirtschaftswachstum von 2 Prozent auszugehen. Die Arbeitslosigkeit werde
auch in den kommenden Monaten leicht zurückgehen. Weitere Entwicklungen
hängen aber von "Fakten ab, die wir nicht beeinflussen können",
so Bartenstein. Neben Ölpreis und Dollarschwäche sei die Finanzmarktkrise
noch nicht ausgestanden.
Tumpel findet schon
Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel
sieht auch eine Konjunkturabschwächung heraufziehen. Der durch hohe Preise
sinkende Inlandskonsum dämpfe die Nachfrage und wirke negativ auf den
Arbeitsmarkt, so Tumpel. Einmal mehr verlangt der AK-Chef eine kräftige
Lohnsteuersenkung und eine Bekämpfung der Teuerung, z.B. durch eine
Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel um fünf Prozentpunkte.