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Die Elsners sind pleite!

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Ein Millionär in Nöten: Das Gericht fordert Elsner nicht nur zur Rückgabe der Pension von 6,8 Mio. Euro auf – jetzt droht die Räumung des Penthouses.

Weitere Niederlage für Ruth und Helmut Elsner. Nachdem der ehemalige Bawag-Boss in erster Instanz zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, droht seiner Frau nun die Delogierung aus dem Penthouse. Wie berichtet, hat Ruth Elsner den ersten Prozess gegen die Bawag verloren.

Vertrag ungültig
Für den Zivilrichter ist der Kaufvertrag, den Frau Elsner 2005 mit dem Bankinstitut abgeschlossen hat, ungültig.

Die Frau des ehemaligen Bawag-Generaldirektors hatte die Luxusimmobilie um günstige 475.000 Euro erworben. Das Penthouse wird jedoch auf 3,5 Mio. Euro geschätzt. Und weil bei der damaligen Schnäppchenjagd der Aufsichtsrat der Bank nicht vollends informiert wurde, sollen die Elsners nun aus der 330m2 großen Top-Wohnung ausziehen. Ruth Elsner ging freilich in Berufung. Daher wird der Penthouse-Streit in der nächsten Instanz noch ausgefochten.

Weiteres Ungemach
Die Familie Elsner hat noch weitere Sorgen: Auf ihrem Vermögen im Wert von rund 16 Mio. Euro hält das Gericht eisern die Hand. Schon nach Auffliegen der Spekulations-Affäre im Frühjahr 2006 ließ Staatsanwalt Georg Krakow die Konten von Helmut Elsner sperren. Die Vermögenswerte im Detail:

  • Privatstiftung Gambit: Auf dem Konto befinden sich rund 2,7 Mio. Euro. Einst hatte Elsner dort seine Abfertigung und Pension von rund 6,8 Mio. Euro einbezahlt. Mit diesem Geld kaufte sich Elsner die Villa „Chaumondelle“ in Mougins (Südfrankreich) um rund 1,4 Mio. Euro.
  • Privatstiftung Birdie: Auf dem Konto sind rund 62.000 Euro Guthaben. Auch dieses Geld darf nicht behoben werden.
  • Villa Chaumondelle: Elsner darf das Haus sowie das dazugehörige Grundstück am schönsten Fleck Südfrankreichs nicht verkaufen. Weil Ruth Elsner für die hohen Betriebskosten nicht mehr aufkommen kann, forderte Elsner während des Bawag-Prozesses einen Zugriff auf die Gambit Stiftung. Vor allem die Instandhaltung des Pools sei kostenintensiv. „Wenn’s nicht erhalten wird, dann wird’s verrotten“, meinte Elsner zu Richterin Claudia Bandion-Ortner. Das Gericht verwehrte ihm seine Bitte, die Staatsanwaltschaft riet ihm indes zum Verkauf eines Gemäldes von Karel Appel, das er von der Bawag zur Pensionierung geschenkt bekommen hatte. Wert: mindestens 100.000 Euro.
  • Stille Beteiligung: Elsner ist mit 7,3 Mio. Euro am Kongress Hotel in Linz (OÖ) beteiligt. Er darf das Investment nicht auslösen.
  • Preziosen: Bei einer Hausdurchsuchung im Frühjahr 2006 wurden im Penthouse von Elsner einige Wertgegenstände sichergestellt und beschlagnahmt. Darunter befanden sich drei Geldkuverts mit rund je 25.000 Euro, Gold und Silbermünzen sowie Schmuck und Uhren. Auch diese Preziosen wurden konfisziert und können im Fall als finanzielle Wiedergutmachung herangezogen werden – wenn das Urteil gegen Elsner rechtskräftig wird. Und das wird wohl nicht vor dem Sommer 2010 sein.

Freundschaft
Bis dahin ist Familie Elsner wohl auf die Freundschaft von Milliardär Martin Schlaff angewiesen. Der scheue Investor ist bereits schon einmal für seinen Freund Helmut eingesprungen und hatte Elsner die Kaution von einer Million Euro geborgt.

Einen Trumpf hat Elsner vielleicht noch im Ärmel: Ein Luxus-Wohnhaus in Kitzbühel. Elsner hat das Anwesen einst um 600.000 Euro erstanden. Da er aber nicht im Grundbuch der Liegenschaft aufscheint, konnte die Immobilie nicht eingezogen werden. Angeblich wird das Haus von Elsners Schwiegersohn benutzt.

Wie lange noch?
Schließlich stehen Elsner noch zwei Prozesse ins Haus: Der ÖGB und die Bawag haben ihn auf je zehn Mio. Euro geklagt.

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