Den Schienen-Anteil an Lkw-Fahrten will Bures von 30 auf 40 Prozent erhöhen.
ÖSTERREICH: Sie haben eine große Verkehrssicherheits-Kampagne
gestartet. Wie sind die ersten Resultate?
Doris
Bures: Wir haben seit September das neue Gesetz mit härteren
Strafen für Alko-Lenker. Und wir haben die Kontrollen so verschärft, dass
pro Tag im Schnitt 100 alkoholisierten Autofahrern der Führerschein
abgenommen wird. Das ist deutlich mehr als früher. Bisher gab es pro Tag 10
Verletzte und pro Woche einen Toten durch Alko-Fahrer – das will ich
deutlich senken.
ÖSTERREICH: Wann sagen Sie endlich der Lkw-Flut auf den
Autobahnen den Kampf an?
Bures: Wir führen mit 1. Jänner die
Öko-Maut ein. Lkws
haben ab 2010 keine einheitliche Maut, sondern zahlen nach
Schadstoff-Ausstoß. Heißt: Stinker zahlen mehr. Wir sind mit 30 % Anteil
Schiene an Lkw-Transporten schon Nr. 1 in der EU, der EU-Schnitt liegt bei
15 %. Mein Ziel ist, den Schienen-Anteil an Lkw-Fahrten auf 40 % zu erhöhen.
ÖSTERREICH: Wie viel investieren Sie in den Bahnausbau?
Bures:
Unser neues Ziel ist, bis 2020 20 Mrd. zu investieren, bis 2014 werden es
13,2 Mrd. sein. Wir starten den Brenner-Basistunnel, der 8 Mrd.
Investitionen auslöst und bis 2022 fertig sein soll, wir bauen Tauern- und
Koralmtunnel. Ich rechne für 2010 mit dem endgültigen „Go“ für den
Semmeringtunnel, wo wir den Bau 2012 beginnen und den wir auch etwa 2022
fertig haben wollen. Dann sind sowohl West- als auch Südbahn echte
Hochgeschwindigkeitsstrecken.
ÖSTERREICH: Ihre Bilanz nach all den Investitionen?
Bures:
Wir haben mit dem Infrastrukturpaket 93.000 Arbeitsplätze gesichert, davon
45.000 im Bereich der Bahninvestitionen. Jeder ausgegebene Euro bringt 2
Euro Wertschöpfung zurück.