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Drei Prozent Wachstum möglich

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Der Konjunkturmotor läuft besser als angenommen: Statt den prognostizierten 2,5 Prozent Wachstum könnten es heuer knapp 3,0 Prozent werden.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hält eine Anhebung der Wachstumsaussichten für das laufende Jahre 2006 für "sehr wahrscheinlich". Statt der bisher angekündigten 2,5 Prozent Wachstum im Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnten es heuer knapp 3,0 Prozent werden.

Aufschwung gewinnt an Breite
Der wirtschaftliche Aufschwung in Österreich habe in den vergangenen Monaten weiter an Breite gewonnen, führte OeNB-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek beim Bankenseminar im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach aus. Mit einem realen Plus von 3,1 Prozent im zweiten Quartal im Jahresabstand - +1,0 Prozent zum Vorquartal - fiel das Wachstum einen viertel Prozentpunkt besser aus als in der gesamtwirtschaftlichen Prognose im Juni erwartet.

Da auch die historischen Wachstumsraten zum Teil nach oben revidiert worden seien, sei eine Anhebung der Wachstumsaussichten für das laufende Jahr " sehr wahrscheinlich". Im Juni ging die OeNB von einem BIP-Wachstum von 2,5 Prozent aus. Setzt sich die bisherige Entwicklung fort, dann sei auch ein Wachstum von knapp 3,0 Prozent "nicht mehr unerreichbar", so Duchatczek. Für 2007 und 2008 geht die Nationalbank weiter von Wachstumsraten von jeweils 2,2 Prozent aus.

Weltwirtschaft widerstandsfähig gegenüber Rohölpreisen
Die Weltwirtschaft habe sich gegenüber den wachstumsdämpfenden Effekten des deutlich - seit Anfang 2004 um 150 Prozent - gestiegenen Rohölpreises bisher "recht widerstandsfähig" gezeigt. Zwar stiegen die Inflationsraten in der Eurozone von etwa 2 auf 2,5 Prozent, es habe aber kaum Übertragungen auf andere Güter oder Zweitrundeneffekte über die Lohnbildung gegeben.

OeNB fordert moderate Lohnabschlüsse
Die OeNB mahnt neuerlich zu moderaten Lohnabschlüssen. Dass die langfristigen Inflationserwartungen trotz der Ölpreisentwicklung relativ stabil geblieben sei, sei insbesondere der "erfolgreichen Geldpolitik" zuzuschreiben. Um weitere Ölpreisanstiege nicht stärker auf die Inflation durchschlagen zu lassen, dürfe die kurzfristige Steigerung der Lebenshaltungskosten nicht in die Forderung nach deutlichen Lohnerhöhungen münden. Andernfalls würde sich die Inflation dauerhaft erhöhen und die Geldpolitik müsste gegensteuern, was letztlich laut OeNB Arbeitsplätze und Wachstum kosten würde.

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