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Duell des Winters: Atomic vs. Head

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Am Wochenende wird’s ernst: Atomic und Head fighten um Ski-Krone: im Rennsport und im Handel. Kästle-Ski kommen wieder auf den Markt.

Der Auftakt zum Skiweltcup am Wochenende in Sölden ist auch der Startschuss für das brisanteste Hersteller-Duell aller Zeitn. Auf der einen Seite will Atomic mit Benjamin Raich und Weltcuptitelverteidiger Aksel Lund Svindal für Furore sorgen. Auf der anderen Seite steht Head. Der Ski-Ausrüster schnappte Atomic ausgerechnet Hermann Maier weg und hat mit Bode Miller einen weiteren Ex-Atomic-Star unter Vertrag.

Verluste für Hersteller
Neben Rennsiegen geht es vor allem um harte Absatzzahlen. Beide Kontrahenten stehen wegen des schneearmen letzten Winters mit dem Rücken zur Wand. Alleine in Österreich wurden in der vergangenen Saison um über 116.000 Paar Ski weniger verkauft als noch 2005. Ingesamt setzte Atomic im Vorjahr 850.000 Paar Alpinski ab (2005: 920.000 Paar). Head kam weltweit auf 600.000 Paar.

Der Horror-Winter schlägt sich auch in den Bilanzen nieder. Head musste in den ersten sechs Monaten 2007 einen Verlust von mehr als 14 Millionen Euro hinnehmen. Bei Atomic wuchs der Halbjahresverlust sogar auf 24,4 Millionen Euro an. Und die Talfahrt geht weiter. „Die Bestellungen sind heuer um bis zu 40 Prozent zurückgegangen“, klagt Atomic-Boss Michael Schineis. Bei Head beläuft sich der Bestellungsrückgang laut eigenen Angaben auf zwölf Prozent.

Zweckoptimimus
Nun regiert der Zweckoptimismus. „Die Schneelage ist sehr gut, Die Saison-Openings und der Weltcup-Auftakt sind gesichert“, so Schineis. Sowohl bei Head als auch bei Atomic hofft man jetzt, dass der Handel seine vollen Lager bald leert und neue Modelle nachbestellt.

Welche Marke davon profitieren würde, hängt auch davon ab, ob Raich und Svindal oder Maier und Miller die Rennen dominieren.

Das Kästle-Comeback
Trotz der Krise mischt bald ein neuer, alter Bekannter im Kampf um Marktanteile mit. Nach acht Jahren belebt die Cross Holding von KTM-Boss Stefan Pierer die Vorarlberger Skimarke Kästle. Insbesondere nach dem letzten Winter sieht Pierer Chancen für innovative Vertriebskonzepte: „Der Fachhandel ist auf der Suche nach neuen verlässlichen Partnern.“ Im Preiskampf will Pierer nicht mitmischen. Die neuen Kästle-Ski werden stolze 1.000 Euro samt eigens entwickelter Bindung kosten. 1.500 Paar Kästle sollen noch heuer abgesetzt werden.

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