Geld

Ehefrau stellt sich hinter IWF-Vorsitzenden

Teilen

Der Vorsitzende des IWF soll seine Machtposition für eine sexuelle Beziehung ausgenutzt haben. Seine Frau unterstützt ihn weiter.

Die Frau von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn, Anne Sinclair, hat sich im Fall der Ermittlungen gegen ihren Mann wegen einer außerehelichen Affäre hinter ihren Gatten gestellt. Die bekannte französische Journalistin erklärte am Sonntag, das Paar warte gelassen auf das Ergebnis der Untersuchung.

"Es müsste schnell gehen", schrieb sie in ihrem Blog. Sinclair betonte, dass die Ehe der beiden solide sei. "Dieses Abenteuer eines Abends haben wir inzwischen hinter uns gelassen." Zum Schluss schrieb sie: "Wir lieben uns wie am ersten Tag."

Machtmissbrauch?
Wegen des Verdachts auf Missbrauch seiner Machtposition hat der IWF eine Untersuchung gegen seinen Direktor Dominique Strauss-Kahn eingeleitet. Das bestätigte ein IWF-Sprecher am Samstag in Washington. Alle Anschuldigungen, "insbesondere diejenigen, die mit der Direktion zu tun haben", würden sehr ernst genommen, sagte der Sprecher. Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, Strauss-Kahn stehe im Verdacht, seine Machtposition für eine sexuelle Beziehung zu einer Mitarbeiterin missbraucht zu haben.

Der IWF beauftragte demnach eine Anwaltskanzlei mit der Untersuchung. Dem Bericht zufolge dreht sich die Untersuchung um das Verhältnis des Franzosen zu der früheren hochrangigen Mitarbeiterin der Afrika-Abteilung beim IWF, Piroska Nagy. Beide sollen E-Mails über eine mögliche intime Beziehung ausgetauscht haben. Das Verhältnis habe Anfang des Jahres während einer Konferenz in Europa begonnen. Nagys Ehemann, der argentinische Ökonom Mario Blejer, der früher ebenfalls für den Währungsfonds tätig war, habe die E-Mails entdeckt.

Strauss-Kahn arbeitet mit Ermittlern zusammen
Laut "Wall Street Journal" erklärte Strauss-Kahn, er arbeite mit den externen Ermittlern zusammen und werde dies auch weiter tun. Der "Vorfall, der sich in meinem Privatleben abspielte", habe sich im Jänner 2008 ereignet. "Zu keinem Zeitpunkt habe ich meine Position als Direktor des Fonds missbraucht", zitierte die Zeitung den früheren französischen Finanzminister. Die von der Kanzlei Morgan, Lewis & Bockius geführte Untersuchung soll der Zeitung zufolge bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

Der Fall weckt Erinnerungen an den früheren Weltbank-Chef Paul Wolfowitz. Dieser war im Mai vergangenen Jahres wegen des Vorwurfs der Günstlingswirtschaft zurückgetreten. Mit einer Gehaltserhöhung für seine Lebensgefährtin hatte er gegen die Regeln der Weltbank verstoßen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.