14. Dezember 2007 22:06
"Ich habe gewusst, dass der Einkauf heute stressig wird, aber das ist der
helle Wahnsinn." Die junge Frau, die sich gestern in einer Wiener
Thalia-Filiale mit sechs Büchern bei der Kasse anstellte, brachte es auf den
Punkt. Ans gemütliche Schmökern war in der Buchhandlung nicht zu denken,
mehrere hundert Menschen drängten sich alleine im Kassenbereich.
Ansturm im Elektro-Handel
Ein ähnliches Bild bei Saturn in der
Mariahilfer Straße. Bereits am späten Vormittag bildeten sich lange
Schlangen vor den Kassen. "Heute ist ein ganz starker Tag. Wir rechnen mit
rund 25.000 Kunden", so der Geschäftsführer von Saturn im Kaufhaus
Gerngross, Alfons Wagner. Navi-Geräte, Flachbildschirme, Spielkonsolen,
Digitalkameras und MP3-Player sind die Renner, so Wagner.
Auch in den meisten anderen heimischen Einkaufsstädten und -zentren liefen
die Geschäfte blendend, vor allem in den Filialen der großen Handelsketten.
Brigitte Jank, Präsidentin der Wiener Handelskammer: "Der dritte
Adventsamstag ist eindeutig der stärkste Einkaufssamstag bisher." Die
bisherige Bilanz des Wiener Handelsobmanns Fritz Aichinger: "Vor allem der
Elektrohandel, die Parfümerien und die Schmuckgeschäfte legten bislang ganz
stark zu."
Einen Besucheransturm verzeichnete auch das größte heimische
Einkaufszentrum, die SCS in Vösendorf bei Wien. Um 14.00 Uhr waren bereits
alle 10.000 Parkplätze belegt. "Bei uns ist mehr los, als am vergangenen
Wochenende", so SCS-Sprecher Manfred Buchacher.
Das Ziel des Handels
Der Weihnachtsumsatz (2006: 1,43 Milliarden
Euro) sollte heuer um zwei Prozent steigen. Bisher sieht es sehr gut aus.
Die Marktforscher von RegioPlan glauben sogar an noch höhere Zuwächse.
Alleine in Wien dürften am Samstag deutlich mehr als eine Millionen
Menschen auf Shopping-Tour gewesen sein. Unter anderem wurden in der
Hauptstadt 800 Reisebusse gezählt, die vor allem aus Ungarn, Tschechien und
der Slowakei kamen.