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EU-Bürokratie kostet Firmen 600 Milliarden Euro im Jahr

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Industrie-Kommissar Günter Verheugen will eine 25-prozentige Reduzierung der Bürokratiekosten in der Union erreichen.

Die Bürokratiekosten für Unternehmen in Europa sind nach Angaben von EU-Industriekommissar Günter Verheugen deutlich höher als bis jetzt angenommen. Neue Untersuchungen zeigen, dass die Kosten statt der früher angenommenen rund 325 Mrd. Euro bei etwa 600 Mrd. Euro jährlich liegen.

Umweltschutz-Kosten nicht enthalten
Die Kosten entstehen laut Verheugen dadurch, dass die Unternehmen administrativen Berichtspflichten nachkommen oder Statistiken führen müssen. Kosten dafür, dass Firmen etwa Standards beim Umweltschutz einhalten müssen, seien in diesen Berechnungen nicht erfasst.

Drastische Senkung geplant
Verheugen hat sich zum Ziel gesetzt, die Bürokratiekosten für europäische Unternehmen dadurch drastisch zu senken, dass er die EU-Gesetzgebung vereinfacht. Eine 25-prozentige Reduzierung müsse möglich sein: "Das würde Produktivitätsgewinne für europäische Unternehmen in Höhe von 150 Mrd. Euro bedeuten."

Mühsame Reformen
Das Projekt kommt allerdings langsamer voran als geplant. Ursprünglich wollte Verheugen dieses Jahr 54 Gesetzeskomplexe vereinfachen. "Mit etwas Glück kommen wir auf 30" , räumte der Kommissar aber jetzt ein. Verheugen hatte in den vergangenen Tagen heftige Vorwürfe gegen hohe EU-Beamten erhoben, dass sie den Bürokratieabbau verzögerten.

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