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Wirbel um Treichls Wahnsinnsgehalt

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Der Chef der Erste Bank, Andreas Treichl, der zuletzt 4,4 Mio. Euro verdient hat, will für heuer auf seinen Bonus verzichten. Kritik gibt es trotzdem.

Andreas Treichl, Chef der börsenotierten Erste Group, wird nach eigenen Angaben heuer nur knapp 20 Prozent jener Summe verdienen, die ihm ohne Krise zugestanden wäre. Der Bankchef, der zuletzt 4,4 Mio. Euro verdient hat, will für heuer auf seinen Bonus verzichten. Trotzdem wird Treichls Gage bei über einer Million liegen, im Wesentlichen also das normale Fixgehalt umfassen.

Treichl-Gehalt kürzen
Nach dem Einstieg des Staates bei der Erste Group fordert der Grüne Peter Pilz auch Konsequenzen beim Gehalt von Unternehmenschef Andreas Treichl. Analog zum Wertverfall der Aktien auf ein Drittel des Vorjahreswertes sollte sich auch Treichls Gehalt dritteln, sagte Pilz. Der Grüne Peter Pilz findet die Summe immer noch zu hoch und verweist darauf, dass in Deutschland Manager von Banken, in die der Staat einsteigt, maximal 500.000 Euro verdienen dürfen. Pilz geht von einer Gage von 2,4 Mio. Euro aus, womit der Anspruch Treichls seiner Ansicht nach auf 800.000 Euro fallen sollte. Und auch damit wäre Treichl "noch überbezahlt".

Auch der Freiheitliche EU-Mandatar Andreas Mölzer hat sich am Donnerstag dafür ausgesprochen, die Einkommen von Managern in Banken, die Staatshilfen erhalten, nach deutschem Vorbild auf 500.000 Euro zu beschränken. Es reiche nicht, wenn etwa Erste Group-Chef Andreas Treichl auf Bonuszahlungen verzichte, vor allem wenn er nun trotzdem noch mehr als eine Million verdiene.

Millionen-Gehälter "versteht niemand"
In der ZIB2 antwortete Treichl auf die Frage, ob irgendjemand noch verstehen könne, dass Treichl in den vergangenen Jahren 15 Mio. Euro verdient hat: "Solche Gehälter versteht niemand". Er selber verstehe auch nicht, warum ein Eishockeyspieler 50 Mio. Euro verdienen könne. Aber es gebe einen Markt für solche Gehälter. Er gehe davon aus, dass auch hier die Beträge in nächster Zeit sinken werden.

FPÖ fordert Treichls Rücktritt
Die FPÖ kritisiert die Milliardenspritze für die Erste Group. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl fordert Erste-Generaldirektor Andreas Treichl zum Rücktritt auf. Offenkundig herrsche "Unfähigkeit in der Führungsetage" der Bank, Treichl solle daher seinen Hut nehmen. Lesen Sie hier mehr dazu.

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