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Ex-Enron-Chef Skilling verurteilt

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Fünf Monate nach den Schuldsprüchen gegen die Ex-Enron-Chefs hat ein US-Gericht Jeffrey Skilling wegen dessen Rolle bei der Milliardenpleite des texanischen Energie-Konzerns zu gut 24 Jahren Haft verurteilt.

In einem der bedeutendsten Wirtschaftsprozesse der US-Geschichte wurde am Montag das vorerst letzte Kapitel aufgeschlagen: Fünf Monate nach dem Schuldspruch gegen die ehemaligen Enron-Chefs Jeffrey Skilling und Kenneth Lay legte das Gericht in Houston das Strafmaß für zumindest Skilling fest: auf 292 Monate, also 24 Jahre und vier Monate. Skilling hat bereits angekündigt, den Rest seines Lebens gegen das Urteil ankämpfen zu wollen.

Lay starb im Juli
Eine Jury hatte Skilling und seinen Co-Chef Kenneth Lay - der im Juli an Herzversagen gestorben war - Ende Mai wegen Verschwörung, Betrugs und Insider-Handels in 19 von 29 Anklagepunkten für schuldig befunden. Richter Simeon Lake hätte den 52-jährigen Skilling deshalb theoretisch bis zu 185 Jahre hinter Gitter schicken können. Der Schuldspruch gegen den 64-jährigen Lay war erst vor wenigen Tagen posthum aufgehoben worden.

Ex-Finanzchef als Kronzeuge
Vor einem Monat war der frühere Enron-Finanzchef Andrew Fastow wegen Betrugs zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die relativ milde Strafe begründete das Gericht mit Fastows Zusammenarbeit mit den Ermittlern und seiner sichtlichen Reue auch gegenüber Geschädigten. Im Hauptprozess gegen Skilling und Lay war er als Kronzeuge der Anklage aufgetreten.

Spektakuläre Pleite
Die einst von der Börse gefeierte Enron Corporation war im Dezember 2001 unter einem milliardenschweren Schuldenberg zusammengebrochen. Wegen des Bilanzbetruges verloren mehr als 4.000 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze. Milliarden Dollar in den Pensionskassen der Mitarbeiter gingen verloren. Anleger mussten mit ansehen, wie ihre Enron-Aktien von einstmals fast 90 Dollar bis auf wenige Cent abstürzten.

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