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Städtetourismus rettet Sommerbilanz

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Der boomende Städtetourismus federte die Rückgänge im Sommergeschäft ab. Wien und Salzburg sind dabei die Spitzenreiter.

Der heimische Sommertourismus profitiert in immer höherem Ausmaß vom steigenden Gäste-Aufkommen in den Metropolen. Die Städte federn den zahlenmäßig rückläufigen Sommer immer stärker ab. Ohne Städtetourismus hätten die Tourismusbetriebe ein Nächtigungsminus von 4,3 Prozent von Mai bis August 2006 aufgewiesen. Inklusive der Städte lag der Rückgang nur bei minus 3 Prozent. Mittlerweile konzentrieren die Städte bereits ein Achtel des gesamten heimischen Tourismus auf sich.

Durchschnittlicher Zuwachs von 2,1 Prozent
Österreichs Städte ziehen immer mehr Touristen an: Wien und Salzburg waren schon die Spitzenreiter des Jahres 2005. Mit 14 Millionen Nächtigungen betrug der Anteil der Städte-Reisen bereits im Vorjahr 11,8 Prozent des gesamten Nächtigungsaufkommens in Österreich, Tendenz weiter steigend. Seit 1996 weisen die Städte einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs bei den Übernachtungen von 2,1 Prozent auf. Im Vergleich dazu zeigen die Nächtigungszahlen österreichweit seit 10 Jahren nur ein geringes Plus von 0,2 Prozent, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit.

Wien und Salzburg sind Spitzenreiter
Im heurigen Sommer konnte die Bundeshauptstadt - auch dank des Mozart-Jahres und der EU-Präsidentschaft - den größten Anteil bei den Übernachtungen für sich verbuchen. Mit knapp 3,7 Millionen Nächtigungen (60,2 Prozent) war die Wien die meistbesuchte Städtedestination der vergangenen vier Sommermonate. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala lag Salzburg mit einem Anteil von 15,8 Prozent, gefolgt von Innsbruck mit 8,1 Prozent. Insgesamt wiesen die Städte allein im Zeitraum Mai bis August 2006 6,1 Mio. (2005: 5,8 Mio.) Übernachtungen auf.

Bregenz und Klagenfurt verloren
Aber nicht alle Städte erzielten in den vergangenen Monaten ein Plus bei den Urlaubern. Wien, Salzburg und St. Pölten hatten deutliche Zuwächse, während alle anderen Bundeshauptstädte ein Nächtigungsminus im Sommer auswiesen. Vor allem Bregenz und Klagenfurt verloren am stärksten.

Beim Gästemix ist der Städtetourismus im Vergleich zur Ferienhotellerie ausgewogener. Von 14 Millionen Nächtigungen im Vorjahr war der Anteil der deutschen Touristen bei 21,6 Prozent, während in ganz Österreich 42,8 Prozent der Urlauber aus dem Herkunftsmarkt Deutschland kamen. Der Anteil der inländischen Gästen am Städtetourismus betrug 23,1 Prozent (Gesamt-Österreich 26,4 Prozent).

Verändertes Reiseverhalten durch Billigflieger
Mit dem Trend zu kürzeren Urlaubsaufenthalten - im Durchschnitt logieren die Gäste 2,1 Nächte in den Städten - und dem immer größeren Billigflug-Angeboten sind die Städte die Gewinner des veränderten Reiseverhaltens. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer am Urlaubsort sank von 4,7 Tagen (1996) auf mittlerweile 4,1 Tage. Bei den Stadtaufenthalten blieb die Zahl weitgehend stabil.

Luxushotels im Trend
Der Großteil der Gäste im Städtetourismus nächtigt in der 4- und 5-Sternhotellerie, nämlich 60,8 Prozent. Damit bestätigen die Städte den Trend zum Qualitätstourismus im urbanen Bereich. Nicht zuletzt, weil rund ein Fünftel der 4- bzw. 5-Stern-Betten in den heimischen Metropolen zur Verfügung stehen. Österreichweit liegen die Übernachtungen in der Hochpreis-Hotellerie bei 31,6 Prozent. Der Anteil der Privatquartiere im städtischen Bereich ist marginal.

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