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Fiat darf Chrysler kaufen

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Das US-Höchstgericht hat die Aussetzung des Deals zurückgewiesen. Er soll noch am Mittwoch über die Bühne gehen.

Nach einem mehrtägigen juristischen Tauziehen hat der Oberste Gerichtshof der USA doch Grünes Licht für den Verkauf des US-Autokonzerns Chrysler an seinen italienischen Konkurrenten Fiat gegeben. Die US-Höchstrichter wiesen am Dienstagabend einen Antrag zur Aussetzung der Transaktion zurück. Der Supreme Court hob damit die gegenteilige Entscheidung ihrer Einzelrichterin Ruth Bader Ginsburg vom Montag wieder auf.

Drei Pensionsfonds aus dem US-Staat Indiana, bei denen Chrysler in der Kreide steht, hatten das Oberste Gericht am Sonntag aufgefordert, den Verkauf auszusetzen. Sie kritisieren, dass im Insolvenzverfahren die Inhaber von besicherten Anleihen schlechter behandelt worden seien als Gewerkschaften.

Pendant zu General Motors
Die Regierung in Washington bemühte sich um eine Abweisung der Klage, weil sie die Übernahme von Chrysler durch Fiat gefährdet sah. Die Frist für die Übernahme endet am Freitag. Der Entscheid der Höchstrichter war auch deswegen mit Spannung erwartet worden, weil er Signalwirkung für den größeren Autokonzern General Motors hat, der nach ähnlichem Muster wie Chrysler im Eilverfahren mit staatlichen Hilfsgeldern saniert werden soll.

Das Weiße Haus begrüßte die Entscheidung des Supreme Court. Man ist froh, dass Chrysler wieder zu einem wettbewerbsfähigen und lebensfähigen Autohersteller werden kann. Von den drei Pensionsfonds war zunächst keine Stellungnahme zum Scheitern der Klage zu erhalten. Aus Chrysler-Kreisen verlautete, dass der Autokonzern die Transaktion mit Fiat bereits am Mittwoch unter Dach und Fach bringen will.

800 Autohäuser schließen
Ein New Yorker Insolvenzgericht hat den Plan von Chrysler genehmigt, ein Viertel seiner Autohäuser in den USA zu schließen. Die Schließung von 789 der insgesamt 3.200 Geschäfte tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Der insolvente Autobauer hatte die Maßnahme Mitte Mai angekündigt und erklärt, das Netz der Verkaufsstellen sei veraltet, und es gebe zu viele Händler, die miteinander konkurrierten. Bei vielen von ihnen sei der Absatz zu niedrig. Rund 50 Prozent der Händler seien für 90 Prozent des Absatzes in den USA verantwortlich.

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