Geld

Gas in Österreich für Private zu teuer

Teilen

E-Control-Chef Boltz drängt Branche zu Weitergabe niedrigerer Großhandelspreise.

Die österreichischen Privathaushalte und Kleinbetriebe zahlen gegenwärtig zu viel fürs Gas, kritisiert der Energieregulator. "Das Gas ist zu teuer", sagte E-Control-Chef Walter Boltz. Gemessen an den Großhandelspreisen könnten die Preise für die Haushaltskunden aktuell um 10 bis 15 Prozent niedriger sein, errechnete der Regulator.

Großhandel
Dass die Versorger die rückläufigen Großhandelspreise nicht weitergegeben haben, liegt für Boltz hauptsächlich am wenig ausgeprägten Konkurrenzumfeld. "Wir schließen daraus, dass der Wettbewerb zwischen den Unternehmen zu schwach ist".

Sinkender Verbrauch
Die Wirtschaftskrise hat den Gasverbrauch in Österreich heuer bisher um 6 bis 8 Prozent sinken lassen, in ganz Europa sei der Verbrauch rückläufig. Die Kunden in Österreich profitierten "nicht im wünschenswerten Ausmaß" von den gesunkenen Preisen im Großhandel, formuliert die E-Control.

Rund 120 Euro/Jahr
Für Boltz "ärgerlich". Denn die Privaten könnten natürlich nicht wie die Großabnehmer an europaweiten Ausschreibungen mitmachen. Dem Regulator sei daran gelegen, den Haushalten den Anbieterwechsel zu erleichtern, der trotz möglicher Ersparnisse von im Schnitt 100 bis 120 Euro pro Jahr bisher nur im "homöopathischen" Ausmaß genutzt werde.

In Deutschland haben Anfang der Woche rund 200 Gasanbieter angekündigt, zu Beginn der Heizsaison ihre Preise um im Schnitt 9 Prozent zu senken. Boltz sieht solche Signale in Österreich bedauerlicherweise nicht. "Fakt ist, dass in Deutschland der politische Druck auf die Energiepreise höher ist als bei uns", befand Boltz.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.