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GM baut 700 Jobs weniger ab als geplant

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8.313 Stellen sind europaweit in Gefahr.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) plant offenbar einen geringeren Job-Abbau als bisher angekündigt. GM kalkuliere mit einem Jobabbau von 8.313 Stellen europaweit, das sind etwa 700 weniger als bisher angekündigt, schreibt das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf den streng vertraulichen Restrukturierungsplan, den GM am Montagabend beim deutschen Wirtschaftsministerium eingereicht hatte.

Laut den Unterlagen stehen im Stammwerk Rüsselsheim gut 2.300 Stellen in Produktion, Verwaltung und in der Entwicklung auf der Kippe, wie die Zeitung schreibt. Das Werk Bochum müsse um 1.799 Stellen bangen und Eisenach und Kaiserslautern um jeweils etwa 300 Jobs in der Produktion. Bisher hatte der neue Opel-Interimschef Nick Reilly von rund 9.000 Stellen gesprochen, die abgebaut werden müssten, mindestens die Hälfte davon in Deutschland.

Werk Bochum
Das Werk Bochum solle demnach die Produktion des Vans Zafira erhalten, Rüsselsheim neben dem Mittelklassewagen Insignia auch eine Version des Astra bekommen und Eisenach den nächsten Corsa im Dreischichtbetrieb fertigen, berichtet die Zeitung.

Staatshilfen
In dem Konzept verspricht GM zudem erstmals, Staatshilfen bis 2014 zurückzuzahlen. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) will GM für die Sanierung von Opel lediglich 600 Millionen Euro eigenes Geld einsetzen. Die übrigen 2,7 Milliarden Euro sollen die europäischen Steuerzahler aufbringen.

Sparbeitrag
Neben einem fest eingeplanten Sparbeitrag der Arbeitnehmer in Höhe von 265 Millionen Euro jährlich rechnet GM im Rahmen der Restrukturierung auch mit einer deutlichen Verbesserung bei den Herstellungskosten. Sie sollen nach den internen Planungen pro Fahrzeug bis 2014 um mehr als 600 Dollar (knapp 400 Euro) sinken. Auch der Break-even des Unternehmen solle durch eine deutliche Reduzierung der Strukturkosten um 20 Prozent niedriger liegen als bisher.

Molinari weg
Opel-Finanzchef Marco Molinari ist von seinem Amt zurückgetreten. Der 45-jährige habe das Unternehmen zum 1. Dezember verlassen, teilte Opel am Mittwoch mit. Der Rüsselsheimer Autobauer führte persönliche Gründe für den Rücktritt an. Die Personalie kommt zu einem Zeitpunkt tiefgreifender Änderungen im Management von Opel und des Mutterkonzerns General Motors (GM). So hat sich zugleich GM von Konzernchef Fritz Henderson getrennt. Zuletzt war GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster zurückgetreten. Der Nachfolger Molinaris werde noch bekanntgegeben, teilte Opel mit. Der Manager war seit 2005 für das Finanzressort verantwortlich. Er war seit 1995 in Führungspositionen bei GM und bei Opel in New York, Argentinien, der Schweiz, Belgien, Mexiko und Deutschland tätig.

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