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Grünes Licht für Euro-Einführung in Slowakei

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Die Slowakei kann laut EU-Kommission zum kommenden Jahreswechsel die heimische Krone gegen den Euro tauschen.

Das Land mit gut fünf Mio. Bürgern erfülle die Maastrichter Stabilitätskriterien und habe damit vor allem Schulden und Inflation im Griff. Das geht aus einem Bericht der EU-Kommission hervor, der am kommenden Mittwoch (7. Mai) in Brüssel veröffentlicht werden soll. Zu diesem Termin wird auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Report in Frankfurt vorstellen.

Die Slowakei wäre das 16. Land im Euro-Club und nach Slowenien das zweite Land Mittel- und Osteuropas, das nach dem Beitritt zur EU am 1. Mai 2004 die Gemeinschaftswährung übernimmt. Weitere Kandidaten sind für die nächsten Jahre nicht in Sicht. Die Eurozone umfasst bisher 318 Mio. Menschen vom Polarkreis bis ins südliche Mittelmeer. Der Euro war am 1. Jänner 1999 eingeführt worden, zunächst als Buchwährung, drei Jahre später dann mit Münzen und Banknoten.

Bedingungen erfüllt
"Die Slowakei erfüllt die notwendigen Bedingungen zur Einführung der gemeinsamen Währung", schrieb die Kommission. Sie schlug laut Dokument ebenfalls vor, das noch laufende Defizit-Strafverfahren gegen Bratislava wegen überhöhter Neuverschuldung 2006 einzustellen. Der EU-Finanzministerrat muss den Abschluss der Prozedur am 3. Juni noch bestätigen. Das Staatsdefizit war im vergangenen Jahr deutlich auf 2,2 Prozent nach 3,6 Prozent im Vorjahr gefallen.

Die EU-Kommission nahm zu dem am Mittwoch bekanntgewordenen Dokument keine Stellung und verwies auf die offizielle Präsentation in der kommenden Woche.

Sparpolitik angemahnt
Die Kommission attestierte Bratislava zwar, das Inflationskriterium eingehalten zu haben. In den kommenden Monaten werde der Abstand zum Referenzwert aber kleiner werden. In dem Bericht mahnte sie eine ehrgeizigere Sparpolitik an. Das könne auch dazu betragen, Inflationsrisiken zu mildern. Brüssel erwartet laut einem zu Beginn der Woche veröffentlichten Konjunkturgutachten, dass die durchschnittliche Inflation der Slowakei im laufenden Jahr auf 3,8 Prozent klettern wird nach 1,9 Prozent zuvor.

Die Berichte der Kommission und der EZB werden an die Finanzminister gehen, die dann in ihrer Juni-Sitzung entscheiden werden. Dann sind die EU-Staats- und Regierungschef Mitte Juni bei ihrem Gipfeltreffen an der Reihe. Der endgültige Krone-Euro-Umrechnungskurs wird dann - die Zustimmung der Chefs vorausgesetzt - von den obersten EU-Kassenhütern im Juli festgelegt werden.

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