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Harte Duelle im Handy-Preiskampf

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Die heimischen Handyanbieter haben wegen des Preiskampfs Ergebnisrückgänge. Mit neuen Aktionen verschärfen sie jetzt den Wettbewerb.

Die heimischen Mobilfunkanbieter sind in einem Dilemma: Ohne Tarifaktionen stagniert das Neukundengeschäft, permanente Preiszuckerl allerdings nagen an den Ergebnissen. So sackte der Umsatz bei der Nummer zwei am Markt, T-Mobile Austria, im ersten Quartal 2008 um knapp zwölf Prozent auf 274 Mio. Euro ab. Der Gewinn vor Steuern sank um fast ein Drittel auf 76 Mio. Euro. Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) fiel um 12,9 Prozent auf 27 Euro.

Auch beim Marktführer mobilkom austria (A1) sank der monatliche Durchschnittsumsatz pro Kunde – um 9,5 % auf 28,70 Euro. Die Umsätze gingen um 2,1 % auf 409 Mio. Euro zurück.

Preiskampf verschärft sich
Trotzdem haben die Mobilfunkanbieter die nächste Runde im Tarifkampf eingeläutet (siehe Infobox). Hintergrund ist nicht zuletzt, dass es insgesamt heuer im ersten Quartal rund 30 Prozent weniger Handy-Neuanmeldungen gab als im Vorjahreszeitraum. Jetzt verschärft sich der Wettbewerb um Kunden noch einmal. Vor allem bei den Flatrates sind die Preise im Sturzflug. Zum Vergleich: Vor einem Jahr läutete T-Mobile die Ära der Handy-Pauschalen mit 25 Euro (FairPlay) ein – derzeit bietet tele.ring bereits eine 9-Euro-Flatrate.

Gespannt blickt die Branche überdies auf One, wo mit dem Markenwechsel auf Orange aggressive Aktionen erwartet werden.

Kostensenkung
Um den Verdienstentgang durch die Niedrigtarife teilweise zu kompensieren, will T-Mobile-Finanzchef Wolfgang Kniese jetzt bei den Provisionen für den Handel und den Handykosten ansetzen: „Endgerätehersteller und Handel haben ihren Anteil an den gesunkenen Tarifen noch nicht übernommen.“ Auf diese Weise will T-Mobile die Kosten für die Neukunden-Gewinnung senken.

Auch das bei allen Betreibern stark steigende Datengeschäft soll die Umsatzrückgänge in der Sprachtelefonie mittelfristig ausgleichen. Der UMTS-Provider „3“ hat dank starker Nutzung seiner Multimediadienste bereits den höchsten ARPU der Branche (45,33 Euro).

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