24. Mai 2008 08:18
Die heimischen Mobilfunkanbieter sind in einem Dilemma: Ohne Tarifaktionen
stagniert das Neukundengeschäft, permanente Preiszuckerl allerdings nagen an
den Ergebnissen. So sackte der Umsatz bei der Nummer zwei am Markt, T-Mobile
Austria, im ersten Quartal 2008 um knapp zwölf Prozent auf 274 Mio. Euro ab.
Der Gewinn vor Steuern sank um fast ein Drittel auf 76 Mio. Euro. Der
durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) fiel um 12,9 Prozent auf 27 Euro.
Auch beim Marktführer mobilkom austria (A1) sank der monatliche
Durchschnittsumsatz pro Kunde – um 9,5 % auf 28,70 Euro. Die Umsätze gingen
um 2,1 % auf 409 Mio. Euro zurück.
Preiskampf verschärft sich
Trotzdem haben die
Mobilfunkanbieter die nächste Runde im Tarifkampf eingeläutet (siehe
Infobox). Hintergrund ist nicht zuletzt, dass es insgesamt heuer im ersten
Quartal rund 30 Prozent weniger Handy-Neuanmeldungen gab als im
Vorjahreszeitraum. Jetzt verschärft sich der Wettbewerb um Kunden noch
einmal. Vor allem bei den Flatrates sind die Preise im Sturzflug. Zum
Vergleich: Vor einem Jahr läutete T-Mobile die Ära der Handy-Pauschalen mit
25 Euro (FairPlay) ein – derzeit bietet tele.ring bereits eine
9-Euro-Flatrate.
Gespannt blickt die Branche überdies auf One, wo mit dem Markenwechsel auf
Orange aggressive Aktionen erwartet werden.
Kostensenkung
Um den Verdienstentgang durch die Niedrigtarife
teilweise zu kompensieren, will T-Mobile-Finanzchef Wolfgang Kniese jetzt
bei den Provisionen für den Handel und den Handykosten ansetzen:
„Endgerätehersteller und Handel haben ihren Anteil an den gesunkenen Tarifen
noch nicht übernommen.“ Auf diese Weise will T-Mobile die Kosten für die
Neukunden-Gewinnung senken.
Auch das bei allen Betreibern stark steigende Datengeschäft soll die
Umsatzrückgänge in der Sprachtelefonie mittelfristig ausgleichen. Der
UMTS-Provider „3“ hat dank starker Nutzung seiner Multimediadienste bereits
den höchsten ARPU der Branche (45,33 Euro).