Die OMV setzt beibeim Übernahmelampf um die ungarische MOL auf Brüssel und die Aktionäre.
Die OMV zeigt sich bezüglich einer Entscheidung im Übernahmekampf mit der MOL weiter optimistisch. Entweder Brüssel oder der Druck der Aktionäre werden Bewegung in die verhärteten Fronten bringen, ist OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer überzeugt. "Die Zeit wird kommen. Wir haben unsere Karten auf den Tisch gelegt und Brüssel informiert. Letztlich wird Brüssel ohnehin die Entscheidung fällen und natürlich die unabhängigen Aktionäre, denn MOL gehört den Aktionären und nicht der MOL", sagte Ruttenstorfer.
"Sag niemals nie"
OMV habe keine Entscheidung über eine
Einberufung einer außerordentlichen MOL-Hauptversammlung getroffen, jedoch
könne dies jeder Aktionär, der mehr als fünf Prozent an MOL hält, ergänzte
der OMV-Chef. Auf die Frage, ob OMV bereit wäre, das Angebot von 32.000
Forint noch zu erhöhen, sagte Ruttenstorfer: "Sag niemals nie". Die 32.000
Forint seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Vorschlag der OMV. "Wenn
die Beschränkungen fallen, müssten wir uns das Angebot ohnehin noch einmal
ansehen", sagte er.
Die OMV hält bereits knapp über 20 Prozent der MOL-Anteile und hat 11,2 Mrd. Euro für die Übernahme der restlichen MOL-Aktien angeboten, wenn die Stimmrechtsbeschränkung von zehn Prozent sowie die Kontrolle des MOL-Managements von gut 40 Prozent der Anteile fällt. Die Einladungen an das MOL-Management zu Gesprächen über einen Zusammenschluss wurden wiederholt von MOL und auch der ungarischen Regierung zurückgewiesen.
Monopol
Ein Zusammenschlus vertößt für das MOl-Management gegen
die EU-Regelungen: "Ein Zusammenschluss von MOL und OMV würde zu einem
Monopol führen, das 97 Prozent des Kraftstoffgroßhandels und 94 Prozent des
Diesel-Großhandels im ungarischen Markt kontrolliert", sagte MOL-CEO
György Mosonyi. "Aus genau diesem Grund sagen wir, dass die Europäische
Union einer Fusion niemals zustimmen würde", fügte er an.