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Iglo für 1,7 Mrd. Euro verkauft

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Der niederländische Lebensmittelkonzern Unilever verkauft die Tiefkühlsparte Iglo an das europäische Private Equity-Beratungsunternehmen Permira.

Der Lebensmittelkonzern Unilever trennt sich von einem Großteil seiner Tiefkühlsparte Iglo. Die Fonds-Spezialisten Permira zeigten sich einverstanden mit demKaufpreis von 1,73 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Transaktion soll innerhalb dieses Jahres abgeschlossen werden.

Die britische Beteiligungsgesellschaft setzte sich einem Bericht der " Sunday Times" zufolge unter anderem gegen das Angebot eines Konsortiums der Finanzinvestoren Blackstone und JP Morgan Partners mit dem irischen Lebensmittelkonzern Kerry Foods durch.

Indirekt betroffen ist auch eine österreichische Tiefkühlkostfabrik im Marchfeld, die von Unilever bereits Ende der 90-er Jahre an eine private österreichische Unternehmensgruppe verkauft worden war. Der Betrieb stellt nach wie vor Tiefkühlkost unter der Marke "Iglo" her.

Sparte erfüllte nicht die Konzern-Vorgaben
Unilever - drittgrößter Nahrungsmittelkonzern der Welt – sucht schon seit Februar einen Käufer für die Tiefkühlsparte. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz des Geschäftsbereichs um 4,5 Prozent. Der Umsatz der nun verkauften Unternehmensteile belief sich im Jahr 2005 auf 1,28 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 174 Millionen Euro.

Das Unternehmen versucht derzeit, mit höheren Verkäufen aus einer seit 2004 dauernden Krise zu kommen. Das Wachstum bleibt aber noch deutlich hinter den Zahlen der größeren Konkurrenten Procter & Gamble und Nestle zurück. Unilever ist im Nahrungsmittelsegment mit Marken wie Knorr, OMO, Rexona, Pfanni, Rama und Lipton vertreten.

Permira - Großer Branchenmix
Seit 1985 hat Permira laut Firmenangaben 18 Fonds mit einem Gesamtvolumen von fast 11 Milliarden Euro beraten. Das Unternehmen ist an 7 Standorten in Europa und den USA vertreten. Investiert wurde in den verschiedensten Branchen: Permira hält unter anderem Beteiligungen an dem Mobilfunkanbieter Debitel, dem Bezahlungsfernsehsender Premiere, am führenden Brillenglashersteller Rodenstock und am Schweizer Bekleidungsunternehmen Vögele.

Österreich-Connection
Im Jahr 2000 erwarb Permira auch Aktien des österreichische Halbleiterherstellers austriamicrosystems. Im Mai 2004 ging das Unternehmen in Zürich an die Börse und im März 2006 verkauften die Permira Fonds ihren gesamten Aktienbestand an Investoren.

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