Nach einem Gewinn von 266 Mio. Euro im Vorjahr hat sich das Blatt gewendet.
Der börsenotierte heimische Immobilienentwickler Immoeast hat im Geschäftsjahr 2008/09 einen Vorsteuerverlust von 2,6 Mrd. Euro eingefahren, nach einem Gewinn von 266 Mio. Euro im Jahr davor. Der operative Verlust (Ebit) machte 1,7 Mrd. Euro aus, nach einem Gewinn von 15 Mio. im Vorjahr. Im Finanzergebnis wies das Unternehmen einen Verlust von 913,2 Mio. Euro aus, nach einem Gewinn von 251 Mio. Euro im Jahr davor.
Schlimme Abwertungen
Die Liegenschaften mussten um 913,2 Mio.
Euro abgewertet werden, die Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte,
Firmenwerte und Forderungen schlugen mit 822,9 Mio. Euro zu Buche. Darin sei
eine Teilabwertung von 171,3 Mio. Euro der Forderung gegenüber der
Constantia Packaging B.V. aus dem sogenannten 'IBAG-Bond' auf EUR 350 Mio.
enthalten. Darüber hinaus drohen Verluste aus fertig zu stellenden
Entwicklungsprojekten in der Höhe von EUR -141 Mio. Ohne Berücksichtigung
der positiven bilanziellen Wechselkurseffekte hätte die Neubewertung des
Immobilienvermögens EUR -1.377,6 Mio. betragen.
Schlechtestes Jahr seit Gründung
In Summe sei es "das
schwierigste Geschäftsjahr seit der Unternehmensgründung" gewesen. Gründe
seien die Wirtschaftskrise und die "vom Management durch die Constantia
Privatbank AG verursachten Malversationen", so das Unternehmen. Positiv sei
der Erwerb der Immoaustria, wodurch fast 1,8 Mrd. Euro an Forderungen
gegenüber Gesellschaften des Immofinanz-Konzerns signifikant reduziert
worden seien. Für das laufende Geschäftsjahr wird von einer weitgehend
stabilen Situation ausgegangen, wobei Abwertungen in einzelnen Ländern
und/oder Assetklassen in Osteuropa nicht auszuschließen sind.
"Operativ" verweist die Immofinanz darauf, dass die Mieterlöse um 28 Prozent von 220,7 Mio. Euro auf 282,7 Mio. Euro gestiegen seien. Der Umsatz habe um 37 Prozent von 297,2 Mio. Euro auf 407 Mio. Euro zugelegt. Das Ebitda, also der Erlös vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag mit 163,4 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 146,1 Mio. Euro.
Beim Rückgang des Finanzergebnisses entfielen 367,5 Mio. Euro auf Abwertungen bei den assoziierten Unternehmungen (insbesondere Trigranit), 331,2 Mio. Euro auf Wechselkurseffekte und 219,6 Mio. auf die Bewertung von Finanzinstrumenten heißt es in der Aussendung.
Der Buchwert je Aktie beträgt 6,45 Euro, nach 9,42 Euro im Vorjahr und der NAV (Net Asset Value) je Aktie 7,09 Euro nach 10,27 Euro ein Jahr zuvor. Der Verlust je Aktie erreichte -2,85 Euro - ein Jahr davor war es ein Gewinn von 0,21 Euro je Aktie.
Trotzdem "solide"
Die Kapitalstruktur der Immoeast
könne "auch weiterhin als äußerst solide bezeichnet" werden. Der
Immoeast-Konzern habe 5,4 Mrd. Euro Eigenkapital und eine Eigenkapitalquote
von 50,5%. Im Einzelabschluss betrage das Eigenkapital zum 30. April 2009
5.24 Mrd. Euro. und die Eigenkapitalquote 84,4%. Der Jahresfehlbetrag im
Einzelabschluss der Immoeast AG in Höhe von 2.1 Mrd. Euro sei vor allem auf
die Wertberichtigung von Forderungen aus der Konzernfinanzierung (in Höhe
von 1.7 Mrd. Euro und auf die Abschreibung von Beteiligungsansätzen (589,6
Mio. Euro) zurück zu führen. Beide Effekte haben ihre Ursache in den
Immobilienabwertungen.