Geld

Indische Oswal-Gruppe kauft F.M. Hämmerle

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Der Vorarlberger Textilbetrieb geht mit rund 12 Mio. Euro in Konkurs. Rund die Hälfte der Mitarbeiter können nach dem Verkauf bleiben.

Der indische Garnproduzent Oswal-Group mit Sitz im Bundesstaat Punjab übernimmt das insolvente Dornbirner Textilunternehmen "F.M. Hämmerle". Rund 150 der 311 Mitarbeiter können laut Masseverwalter voraussichtlich weiterbeschäftigt werden. Gläubigerausschuss und Konkursgericht haben dem Verkauf zugestimmt.

Alte Bekannte
Den Zuschlag erhielt die Oswal-Group, mit der F.M. Hämmerle bereits über ein Joint Venture in Verbindung steht. Die Inder wurden auch deshalb bevorzugt, weil sie 100 bis 120 Mitarbeiter mehr als der andere Interessent weiterbeschäftigen wollen.

Passiva von 12 Mio. Euro
Die bisher genannten Passiva von rund sechs Mio. Euro dürften nach Einberechnung der Ansprüche der Mitarbeiter in Form von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Abfertigungen und ausstehenden Löhnen und Gehältern für August auf rund zwölf Mio. Euro ansteigen. Die Mitarbeiter sind der mit Abstand größte Gläubiger.

Firma weiterführen
Die neuen Eigentümer wollen das Unternehmen in allen Sparten weiterzuführen. Zunächst wollen sich die indischen Investoren aber einen Überblick verschaffen, um dann mit den einzelnen Dienstnehmern in Verhandlungen treten zu können. Noch ausständig sind zudem die Gebäudemietsverhandlungen, denn die Immobilien gehörten nicht zur Konkursmasse. Geplant ist die Wiederaufnahme des Betriebs für 1. September.

Der Garnproduzent Oswal-Group beschäftigt 1.500 Mitarbeiter. Oswal war früher Teil der Vardhman-Group. Mit diesem Konzern errichtete F.M. Hämmerle in einem Joint Venture eine Fabrik in Indien. F.M. Hämmerle ging per 31. Juli in Konkurs. Von der Insolvenz sind 311 Mitarbeiter und rund 300 Gläubiger betroffen. Noch vor 20 Jahren war F.M. Hämmerle mit 2.200 Mitarbeitern das größte Textilunternehmen Österreichs.

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