Die Inflation im Gesamtjahr 2006 ist in Österreich deutlich von 2,3 auf 1,5 Prozent zurückgegangen.
Zur Hälfte wird die aktuelle Teuerung laut Statistik Austria durch die Ausgabengruppe Wohnen, Wasser und Energie verursacht, vor allem durch Preisanstiege bei Haushaltsenergie.
Verbraucherpreisindex verringert
Der für die Eurozone errechnete
Harmonisierte Preisindex (HVPI) Österreichs hat sich im Vorjahr von 2,1 auf
1,7 Prozent verringert.
Der für Pensionistenhaushalte maßgebliche Preisindex (PIPH) ging von 2,5 auf 1,8 Prozent zurück, lag damit jedoch spürbar über dem Anstieg des allgemeinen Verbraucherpreisindex (VPI). Der Preisindex für den privaten Pkw-Verkehr verringerte sich stark von 3,7 auf 2,1 Prozent, wie die Statistik Austria am Mittwoch weiter bekannt gab.
Teurer: Treibstoff und Betriebskosten
Obwohl sich die
Gesamtjahres-Inflation in Österreich im Vorjahr deutlich von 2,3 auf 1,5
Prozent verringert hat, haben die Treibstoffpreise und die
Wohnungs-Betriebskosten den Preisindex 2006 besonders kräftig angeheizt.
Diesel und Superbenzin zusammen sorgten mit der 6,9- bzw. 5,9-prozentigen
Verteuerung rein rechnerisch für einen VPI-Anstieg um 0,2 Prozentpunkte,
Heizöl extra leicht (+12,5 Prozent) nochmals um weitere +0,1 Prozentpunkte.
Die Wohnungs-Betriebskosten ermittelte die Statistik Austria im Gesamtjahr 2006 für Eigentumswohnungen um 15,8 Prozent höher, bei Mietwohnungen legten sie um 4,2 Prozent zu und die Wohnungsmieten (über alle Kategorien) um 2,2 Prozent. Die zusammen trieb den VPI rechnerisch um 0,3 Prozentpunkte nach oben.
Billiger: Telefon-Kosten und Flüge
Um zusammen 0,14
Prozentpunkte gedämpft wurde der Preisindex im Vorjahr durch starke
Verbilligungen bei Mobiltelefon-Kosten (Gesprächsentgelt -9,9 Prozent,
Grundentgelt -10,8 Prozent). Starke Verbilligungen bei Städteflügen um 13,5
Prozent zogen den VPI um knapp 0,1 Prozentpunkte nach unten. Indexdämpfend
wirkten auch die im Schnitt um 9,8 Prozent billigere Teilkaskoversicherung.
Auch im Dezember gesunken
Die Inflationsrate ist in Österreich
im Dezember geringfügig von 1,6 auf 1,5 Prozent im Jahresabstand
zurückgegangen. Für die Hälfte der Jahres-Teuerung waren nach Angaben der
Statistik Austria Preisanstiege bei Wohnen, Wasser und Energie
verantwortlich.
Der für die Europäische Währungsunion berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs blieb mit 1,6 Prozent im Jahresabstand unverändert. Der heimische Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) lag im Dezember ebenso wie im November um 1,8 Prozent über dem Wert ein Jahr davor.
Teurer: Wohnungen und Energie
Die für die Hälfte der aktuellen
Teuerung verantwortliche Ausgabengruppe "Wohnen, Wasser und Energie" hat
sich in Österreich im Dezember im Jahresabstand um 4,8 Prozent verteuert.
Die Instandhaltung von Wohnungen wurde 5,1 Prozent teurer, die
Betriebskosten für Wohnungen erhöhten sich durchschnittlich um 7 Prozent,
wie die Statistik Austria am Mittwoch weiter bekannt gab. Die Preise für
Haushaltsenergie legten binnen Jahresfrist um 5,5 Prozent zu, darunter bei
Strom um 5 Prozent, bei Gas und Heizöl jeweils um 6 Prozent sowie bei festen
Brennstoffen um 8 Prozent.