07. April 2008 22:22
Als Reaktion auf die internationale Finanzmarktkrise plant der
Internationale Währungsfonds (IWF) den Verkauf von 403,3 Tonnen Gold für
rund 11 Mrd. Dollar (7,01 Mrd. Euro). Das kündigte IWF-Chef Dominique
Strauss-Kahn am Montag in Washington an. Er lobte die Entscheidung des
IWF-Verwaltungsrates als "Meilenstein" auf dem Weg zu einem "soliden
wirtschaftlichen Fundament" und der Modernisierung der Strukturen der
Finanzinstitution, der 185 Länder angehören.
Der IWF mit Sitz in Washington finanziert seine laufenden Kosten vor allem
aus Zinszahlungen für Kredite an Mitgliedsländer. Der Bedarf an solchen
Darlehen ging aber in den vergangenen Jahren deutlich zurück und damit auch
die Einnahmen des IWF. Ende vergangenen Jahres hatte Strauss-Kahn gewarnt,
wenn die Kreditvergabe nicht ansteige, sehe sich der IWF bis 2010 einem
Fehlbetrag von 400 Millionen Dollar gegenüber. Die IWF-Reformen sehen auch
Personalabbau vor.
Der vor 63 Jahren gegründete IWF ist eine der mächtigsten
Finanzinstitutionen der Welt. Er vergibt unter bestimmten Auflagen Kredite
an Staaten, die unter wirtschaftlichen Problemen leiden. Außerdem gewährt er
Entwicklungsländern Kredite und erarbeitet Wirtschaftskonzepte für sie. Im
Gegenzug verlangt er für die Kreditvergabe oft strenge wirtschaftliche
Reformmaßnahmen der Nehmerländer.