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Japan Tobacco zahlt 272 Mio. Euro an EU

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Angesichts des gigantischen weltweiten Zigarettenschmuggels haben sich EU und JTI auf ein Abkommen geeinigt.

Im Kampf gegen den Zigarettenschmuggel hat die Europäische Union am Freitag millionenschwere Erfolge verbucht. Der drittgrößte Zigarettenhersteller der Welt, Japan Tobacco, zu dessen Gruppe auch die Austria Tabak gehört, verpflichtete sich zur Zahlung von rund 272 Mio. Euro an die EU in den kommenden 15 Jahren.

Japan Tobacco International (Marken "Camel", "Winston") versprach in der Vereinbarung mit der EU-Kommission und 26 Mitgliedstaaten außerdem die Zusammenarbeit gegen den Schmuggel mit echten und gefälschten Zigaretten.

5 Mrd. Schmuggeltschick jährlich
Laut Japan Tobacco haben die Behörden in der Europäischen Union allein im vergangenen Jahr fast fünf Mrd. geschmuggelte Zigaretten beschlagnahmt. Der Handel mit illegalen Zigaretten verursacht den Staaten immense Steuer- und Zolleinnahmen. Das Abkommen schützt die finanziellen Interessen der EU.

Häufig kommen diese Tabakwaren aus den gleichen Fabriken wie die offiziell gehandelten, werden aber ohne Steuermarke schwarz verkauft. Die Vereinbarung mit JTI sieht laut EU-Kommission vor, dass der Hersteller seine Kunden genauer auswählt und die Verpackungen besser überwacht. Zudem will JTI seine Verkäufe so drosseln, dass sie mit der Nachfrage auf dem rechtmäßigen Markt übereinstimmen. Die EU-Seite verzichtet dafür auf juristische Schritte gegen JTI wegen Schmuggelverdachts.

Ähnlicher Vertrag mit Philip Morris
Vor zweieinhalb Jahren hatte die Kommission eine ähnliche Vereinbarung mit dem Marktführer Philip Morris International geschlossen. Dieses Abkommen sah die Zahlung von einer Milliarde Euro über einen Zeitraum von zwölf Jahren vor. An dem Abkommen mit Philip Morris beteiligten sich seinerzeit zehn EU-Staaten.

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