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Liechtenstein setzt jetzt auf legales Geld

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Aus Liechtensteiner Banken wurde nach der Steueraffäre massiv Geld abgezogen. Nun macht sich das Fürstentum für Firmen attraktiver.

Das Finanzparadies Liechtenstein ändert im Sog der jüngsten Steueraffäre seine Strategie radikal und will jetzt offenbar vor allem legales Geld anlocken.

Im Rahmen einer Steuerreform wird für Unternehmen die Kapitalsteuer abgeschafft. Zudem gibt es eine Reihe anderer steuerlicher Änderungen, die vermehrt Firmen nach Liechtenstein locken sollen. So wird etwa die Gewinnsteuer von gegenwärtig bis zu 20 Prozent auf 12,5 Prozent gesenkt.

Kunden flüchten
Für Handlungsbedarf sorgte vor allem die Tatsache, dass nach dem Auffliegen des Schwarzgeld-Skandals zu Beginn dieses Jahres – betroffen sind Hunderte Steuerflüchtlinge aus Deutschland und Österreich – immer weniger Geld in die Steueroase fließt.

So verzeichnete etwa die Liechtensteiner VP Bank, das drittgrößte Institut des Landes, in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen Nettoabfluss bei den Kundengeldern von 99 Millionen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren der Bank noch 1,8 Milliarden Franken zugeflossen. Eine ähnliche Entwicklung gab es auch bei der im Besitz des Fürstenhauses stehenden LGT Bank. Der Trend, dass mehr Geld abgezogen wird als nachkommt, dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten, glauben Finanzexperten.

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