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Magna bleibt Opel-Zulieferer

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Magna-Chef Wolf: Man werde GM "weiterhin unterstützen".

Ein halbes Jahr nach dem Scheitern eines Einstiegsversuchs bei Chrysler musste der Zulieferer Magna International auch beim Kauf der europäischen GM-Tochter Opel eine Schlappe hinnehmen. Damit steht auch die Magna-Strategie nach "vorne", in die Autoindustrie zu diversifizieren, vor dem Aus. Nach der überraschenden Absage von General Motors in den Nachtstunden auf Mittwoch versicherte Magna-Chef Siegfried Wolf dem Großkunden des kanadischen Zulieferkonzerns, man werde GM sowie seine Tochter Opel auch "weiterhin unterstützen".

Dies sei allgemein zu verstehen und bedeute nicht, dass Magna GM bei bevorstehenden Verhandlungen mit deutscher Regierung und Arbeitnehmern Schützenhilfe leisten werde, versicherten Konzernkreise. Magna macht die Hälfte seines Umsatzes mit den drei großen US-Autobauern, GM gilt nach wie vor als der größte Magna-Kunde.

Geplatzter Deal als Glück
Nachdem Chrysler in diesem Frühjahr in die Insolvenz geschickt worden war, hatte sich der kanadisch-österreichische Konzern bei Chrysler auch als Gesellschafter engagieren wollen - eine Abkehr von der langjährigen Firmenpolitik, mit der sich der Zulieferer Probleme mit seinen anderen Abnehmern ersparen wollte. Der Magna-Vorstoß war nicht erfolgreich. Am 30. April ging Chrysler schließlich an Fiat.

Nicht wenige Branchenbeobachter sehen das rückblickend als Glück: Anders als seine beiden direkten US-Konkurrenten zeigt Chrysler bis heute noch keine Anzeichen von Erholung und verzeichnete im Oktober in den USA erneut massiv fallende Verkaufszahlen (- 30,4 Prozent). Kunden wie BMW und VW hatten Magna für den Fall eines Opel-Einstiegs überdies unverhohlen mit dem Entzug von Aufträgen gedroht.

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