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Manager mit Gewissensbissen

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Die Hälfte aller österreichischen Manager hat laut einer aktuellen Studie Gewissensbisse. Krankfeiern gilt als unmoralisch, Affären werden toleriert.

Aktuell fühlen sich 50,7 Prozent von 150 befragten österreichischen Managern - zumindest manchmal - im Beruf zu Handlungen gedrängt, durch die sie in innere Konflikte geraten. Demnach hat also die Hälfte der Manager Gewissensbisse.

Die Werteorientierung der Manager hat sich von 1995 bis 2006 deutlich geändert. "Bei der Entscheidungsfindung zwischen Gut und Böse orientieren sich heute 93,3 Prozent der Manager am eigenen Gewissen - das sind 21,3 Prozent mehr als vor sechs Jahren", erläutert Studienautor Matthias Karmasin.

Krankfeiern ist unmoralisch
Auch das Orientieren an der gültigen Rechtsordnung hat zugenommen: von 23 Prozent auf 75,3 Prozent. Die 10 Gebote werden von 38,7 Prozent als Entscheidungskriterium genannt. Die Führungskräfte sehen unmoralische Handlungsweisen vor allem dort, wo jemand der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens schadet. 67,3 Prozent finden das Entwenden von Material sehr verwerflich, danach folgt das Krankfeiern mit 63,6 Prozent.

Affären werden toleriert
Die "moralische Verwerflichkeit " von Umweltbelastung hat sich gesteigert, ebenso die Einschätzung der Weitergabe von Fehlinformationen an die Presse. Sterbehilfe und nebeneheliche Beziehungen bzw. gezielter Waffengebrauch werden als weniger problematisch gesehen.

Die Studie zum Thema "Management und Ethik" wurde von der Wiener Gruppe für Integritätsmanagement und gesellschaftliche Verantwortung präsentiert.

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