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Meinl Bank wehrt sich mit offenem Brief

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Mit einer breit gestreuten Inseratenkampagne setzt sich die Meinl Bank gegen die Imageschäden zur Wehr, die die Bank durch den Niedergang der Meinl European Land (MEL) und die Verhaftung von Julius Meinl erlitten hat.

In den Wochenendausgaben aller österreichischen Tageszeitungen sowie von "Handelsblatt", "Süddeutsche", "FAZ" und "NZZ" erscheint prominent platziert ein ganzseitiger offener Brief von den "Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern".

Schadenersatzansprüche
Bei der 2002 an die Börse gebrachten früheren MEL (heute Atrium) habe die Bank durch den Kursverfall nicht profitiert, sondern selbst Geld verloren. Der Kurseinbruch sei nicht durch Aktien-Rückkäufe, sondern durch Spekulationen Dritter ("Turbo-Zertifikate") verursacht worden. Die Bank sieht sich derzeit mit Tausenden Schadenersatzansprüchen geschädigter MEL-Anleger konfrontiert.

Aggressiver Hedgefonds
Der zweite Teil der Anzeige widmet sich der von Finanzinvestoren geplanten Liquidierung der früher von der Meinl Bank gemanagten Meinl International Power (MIP, heute PI) und der "Meinl Airports International" (MAI, heute AI). In der Anzeige wird einer der neuen Aktionäre, "Elliott Associates" als einer der "weltweit aggressivsten Hedefonds" bezeichnet, der sich vor allem in Entwicklungsländern einen zweifelhaften Namen gemacht habe.

Abkassiert
Elliott Associates gehe immer nach derselben Methode vor: "Stille Übernahme attraktiver Unternehmensanteile über die Börse zu niedrigen Preisen, dann Stimmungsmache gegen das bestehende Management, unterstützt von Klagen und Anzeigen. Am Ende wird abkassiert. Das soll nun auch bei AI und PI funktionieren."

Klagen und Gegenklagen
Zwischen Bank und den "Rebellen" laufen zahlreiche Klagen und Gegenklagen. Die Managementgesellschaften, die der Bank gehörten, waren im vergangenen Jahr von den Aktionären in Hauptversammlungen vor die Tür gesetzt worden. Das neue Board wirft der Meinl Bank vor, die Gesellschaften auf eine Weise konstruiert zu haben, die maximale Gebühreneinnahmen erlaube.

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