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Meinl Power für Ungarn

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An der Börse wurde das Ungarn-Engagement nur mäßig begeistert aufgenommen: Der Kurs von Meinl International Power stürzte ab.

Die Meinl International Power (MIP) konnte jetzt ihr erstes Projekt an Land ziehen. Die Gesellschaft – die unter anderem von Ex-­Finanzminister Karl-Heinz Grasser und dem früheren Verbund-Chef Hans Haider gemanagt wird – beteiligt sich an einem Gaskraftwerk in Ungarn.

Haider nannte in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz (ohne Karl-Heinz Grasser, der derzeit im Auftrag der MIP unterwegs ist) die Details: Gemeinsam mit dem ungarischen Versorger MVM wird in der im Osten des Landes gelegenen Stadt Vásárosnamény ein Gaskraftwerk mit einer Leistung von 233 MW (das ist etwas mehr als das Donaukraftwerk Freudenau) gebaut. Die MIP wird 24 Prozent halten, es gibt eine Option auf weitere 25 Prozent, die derzeit der ungarischen System Consulting gehören. Das Kraftwerk kostet 140 Millionen Euro und wird überwiegend fremd­finanziert. Die MIP schießt zwölf Millionen Euro eigenes Kapital ein. Erwartet wird eine Rendite von zumindest 13 Prozent.

Investoren enttäuscht
Die Investoren zeigten wenig Begeisterung: Der Kurs der auch wegen der Turbulenzen rund um Meinl European Land gebeutelten MIP-Aktie, fiel um mehr als fünf Prozent auf 6,71 Euro. Der Ausgabekurs im Sommer dieses Jahres belief sich auf zehn Euro.

Ganz generell sei man mit der Entwicklung der Aktie „natürlich nicht zufrieden“, so Haider. Aber: Der innere Wert liege deutlich über dem aktuellen Kurs, erinnerte er. Nach Abzug der Emissionskosten sind rein rechnerisch 9,30 Euro je Aktie in der Kassa. Das Geld sei bei Banken bester Bonität veranlagt, sagte Haider.

Änderungen soll es bei den sogenannten partly paid shares (Aktien, die nur zu einem ganz geringen Anteil bezahlt sind) geben. Die 20 Millionen Aktien sollen erst dann gezogen werden können, wenn der Kurs der Aktie über dem Ausgabekurs liegt. Dies werde das Leitungsgremium der Gesellschaft demnächst beschließen, sagte der MIP-Manager. Zudem will sich das Unternehmen mit Sitz in Jersey künftig so weit wie möglich an den Benimmregeln für österreichische Aktiengesellschaften orientieren. ­Eine Verlegung des Firmensitzes nach Wien ist derzeit aber kein Thema.

Haider sagte, dass es noch eine ganze Reihe weiterer Projekte gebe, die derzeit ernsthaft verhandelt werden. Weitere Abschlüsse in absehbarer Zeit seien daher wahrscheinlich.

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