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Mitarbeiter-Überwachung auch bei Edeka und Plus

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Bespitzelungsvorwürfe tauchen jetzt auch gegen die deutschen Edeka und Spar auf. Kurios: Auch hier will die Geschäftsleitung von nichts gewusst haben. Die Detektive hatten offenbar "Langeweile"

Mitarbeiterüberwachung wie bei Lidl hat es offenbar auch bei anderen Lebensmittel-Ketten gegeben. Auch bei Edeka und Plus sei es zum Ausspionieren von Mitarbeitern gekommen, berichtete das Online-Magazin "stern.de" unter Berufung auf Protokolle eines Sicherheitsunternehmens, das für die Supermarktkette Edeka und den Discounter Plus gearbeitet haben soll. Auch in diesen Protokollen seien wie bei Lidl detailliert private Angelegenheiten von Mitarbeitern in den Filialen festgehalten worden.

Edeka bestätigt Existenz von Protokollen
Eine Edeka-Sprecherin bestätigte die Existenz der Protokolle, betonte aber, bei dem Unternehmen gebe es keine Bespitzelung von Mitarbeitern: "Wir machen Ladendiebstahlskontrollen, wo Inventurdifferenzen auftreten. Aber wir bespitzeln unsere Mitarbeiter nicht", erklärte sie. Plus war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Gleiche Taktik wie bei "Lidl"
Weiter schrieb "stern.de", wie bei Lidl seien die Spitzel in den Märkten offiziell als Ladendetektive aufgetreten. Tatsächlich hätten diese sich aber auch mit dem Ausspähen von Mitarbeitern beschäftigt. So hätten die Detektive ihre Beobachtungen minuziös in seitenlangen Protokollen vermerkt. Zudem seien auch bei Plus und Edeka versteckte Mini-Kameras angebracht worden, mit denen die jeweiligen Läden hätten überwacht werden können.

Erklärungsversuche ebenfalls identisch mit denen von "Lidl"
Bei Edeka hieß es, die Vorwürfe bezögen sich auf zwei Märkte eines selbstständigen Unternehmers, der die Protokolle aber nicht in Auftrag gegeben habe. "Es handelte sich um eine Selbstleistung des Dienstleisters", erklärte die Sprecherin. Den betreffenden Subunternehmer zitierte "stern.de" mit den Worten, die Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfirma sei gestoppt worden.

Laut dem Magazin bestätigte auch Plus die Existenz der Protokolle. Die "Notizen des externen Mitarbeiters" habe man jedoch "nicht explizit beauftragt und weder ausgewertet noch weiter genutzt", zitierte das Magazin eine Sprecherin. Es sei veranlasst worden, derartige Berichte "nicht mehr zu akzeptieren".

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