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Noch ein Tag für Alitalia-Rettung

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Die Gewerkschaften hoffen auf Hilfe von UniCredit. Im Rahmen des Rettungsplans müssen vermutlich 5.000 Jobs gestrichen werden.

Die italienische Regierung hat den Gewerkschaften einen zusätzlichen Tag für Gespräche zur Rettung der krisengeschüttelten Fluggesellschaft Alitalia gewährt. Die Gewerkschaften hätten bis Freitagnacht Zeit, eine mögliche gemeinsame Position vorzustellen, die den Stillstand bei den Gesprächen beenden solle.

Arbeitsminister Maurizio Sacconi erklärte, er befürchte nun "das Schlimmste" für die Fluggesellschaft. Sollte es bis Freitagnacht zu keiner Einigung kommen, müsste das Verfahren zur Kündigung der Alitalia in die Wege geleitet werden. Die noch staatliche Alitalia beschäftigt 20.000 Personen. Industrieminister Claudio Scajola meinte, die Alitalia sei pleite. "Außer dem Unternehmerbündnis, das den Rettungsplan eingereicht hat, gibt es keine Alternativen für die Gesellschaft", so Scajola.

Gewerkschaften uneins über Rettungsplan
Die Fronten sind verhärtet. Die Gewerkschaften sind uneins über das Rettungspaket. Zwei Organisationen erklärten, dem Plan unter gewissen Bedingungen zustimmen zu können. Sieben Gewerkschaften hatten die Maßnahmen jedoch als unakzeptabel abgelehnt. Vor allem die einflussreichen Pilotengewerkschaften der Alitalia stemmen sich gegen den Rettungsplan mit der Begründung, er enthalte wesentlich schlechtere Arbeitsverträge für das Personal und zu viele Jobkürzungen. Der Rettungsplan sieht die Streichung von über 5.000 Jobs, darunter 1.000 Pilotenstellen vor.

Das italienische Unternehmerbündnis CAI um die Mailänder Banca Intesa San Paolo, das sich zur Übernahme der krisengeschüttelten Airline bereiterklärt hatte, nimmt von weiteren Verhandlungen über einen Rettungsplan Abstand. "CAI muss einsehen, dass es nach sieben Tagen Gespräche nicht die Bedingungen für eine Fortsetzung der Verhandlungen gibt. Offensichtlich sieht man weder die dramatische Situation der Alitalia noch die Notwendigkeit einer Wende gegenüber der Vergangenheit ein", sagte ein CAI-Sprecher.

Rund 200 Alitalia-Mitarbeiter demonstrierten am Freitagnachmittag vor dem Eingang des römischen Flughafens Fiumicino. Flugbegleiter protestierten gegen die Bedingungen des Rettungsplans und forderten "Respekt" für die Belegschaft.

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