Geld

ÖBB-Bilanz stark getrübt

Teilen

Das Ergebnis der Bahn wurde wegen hoher Wertberichtigungen massiv gedrückt – im Personen- und Güterverkehr gab es deutliche Zuwächse.

Die ÖBB-Bilanz für das Geschäftsjahr 2007 fällt höchst zwiespältig aus. Zum einen gab es bei der Zahl der Fahrgäste und im Güterverkehr einen Rekord. Zum anderen mussten enorme Vorsorgen im Zuge von hochkomplexen Finanzgeschäften (sogenannte Collateralized Debt Obligations) gebildet werden.

Wegen der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten mussten die zugrunde liegenden Papiere dieses Geschäfts massiv abgewertet werden: Bislang sind es 136,5 Millionen Euro, mit Stand April 2008 wären sogar weitere 77 Millionen fällig. Ob und wie viel die Bahn tatsächlich verliert, steht noch nicht fest, maximal stehen 612,9 Millionen Euro auf dem Spiel.

Die Turbulenzen rund um diese von der Bahn eingegangenen Finanzgeschäfte – in Zusammenhang mit Leasing-Transaktionen – waren auch ein Grund für den Wechsel an der ÖBB-Spitze. Gestern präsentierte erstmals der neue Bahn-Chef Peter Klugar – er ist für die Finanzgeschäfte nicht verantwortlich – die Bilanz.

Die hohen Vorsorgen sind der Grund dafür, dass es unter dem Strich trotz Erfolgen in fast allen Bereichen nur ein leichtes Plus gab.

2008 nur leichtes Plus
Für das laufende Jahr ist Klugar angesichts „des Rucksacks“ der ÖBB mäßig optimistisch. Das Jahresergebnis werde nur leicht positiv ausfallen, obwohl die „Großwetterlage für die Bahn spricht“. Damit meint er vor allem die Umwelt-Diskussion und die hohen Spritpreise. Bei den Fahrgästen sollte es daher auch heuer ein Plus geben.

ÖBB-Güterverkehrs-Vorstand Gustav Poschalko stellte gestern entgegen anderslautenden Medien-Berichten klar, dass aus seiner Sicht die Übernahme der Güterverkehrs-Tochter der ungarischen MAV weiter auf Schiene sei.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.