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Russen pfeifen auf die AUA

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Die russische S7 ärgert sich über das auf die Lufthansa zugeschnittenen Bieterverfahren und wird wohl aussteigen.

Die Lufthansa verstärkt ihren Druck, bei der AUA rasch zum Zug zu kommen. Dem Vernehmen nach haben die Deutschen die skandinavische SAS zunächst von ihrer Einkaufsliste gestrichen und konzentrieren sich voll auf AUA und Alitalia. Bis 3. Dezember gilt das Lufthansa-Angebot für die heimische Airline, viel Zeit für die abschließenden Verhandlungen bleibt nicht.

Die russische S7, die zwar kein verbindliches Angebot, aber eine deutliche Interessensbekundung abgegeben hatte, dürfte das Handtuch werfen. Dass die wirtschaftliche Situation der AUA immer wieder als extrem bedrohlich dargestellt wird, werten die Russen als eindeutige Strategie, die große Lufthansa als einzig sinnvollen AUA-Partner erscheinen zu lassen. Das Interesse der S7 an der AUA bestehe zwar noch, bestätigen Insider. Der ganze Verkaufsprozess wirke aber immer mehr als abgekartetes Spiel Richtung Lufthansa.

ÖIAG-Statusbericht
Heute um 12 Uhr tritt der Privatisierungsausschuss der Staatsholding ÖIAG wieder zusammen. Am Programm steht ein Statusbericht. Thema wird auch der Brief von Air France-Chef Jean-Cyril Spinetta sein, der als zunächst abgesprungener Bieter wieder einsteigen will. Einen Neustart des Verkaufsprozesses – wie ihn etwa AUA-Belegschaftsvertreter fordern, lehnt die ÖIAG aber ab. Erwartet wird, dass das Angebot der Lufthansa erneut als einzig bindendes übrig bleibt. Dem Vernehmen nach hofft die ÖIAG-Spitze, dass sich der Privatisierungsausschuss heute dezidiert für das Lufthansa-Offert ausspricht.

Die Verhandlungen seien „fortgeschritten“, hieß es kürzlich bei der Lufthansa. Eine Einigung über die Altlasten – die AUA hat 900 Mio. Euro Schulden – steht noch aus.

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