Geld

Öl und Gold im Höhenflug

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Der Ölpreis hat erstmals die 91-US-Dollar-Marke geknackt. Auch Gold wird immer teurer: Eine Feinunze kostet 772 Dollar.

Der US-Ölpreis ist am Freitag erstmalig über die Marke von 91 US-Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der US- Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember stieg im frühen asiatischen Handel auf bis zu 91,08 Dollar. Zuletzt notierte der WTI-Preis nur geringfügig tiefer bei 91,05 Dollar und damit 59 Cent höher als am Vortagesschluss.

Bereits am späten Donnerstagabend hatte der US-Ölpreis deutlich zugelegt und Rekordstände erreicht, allerdings noch unterhalb von 91 Dollar. Händler führten die jüngsten Preissteigerungen auf erhöhte geopolitische Risiken zurück, nachdem sich die Krise zwischen der Türkei und der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak zusehendes verschärfe. Auch die von den USA gegen Iran am Donnerstag beschlossenen finanziellen Sanktionsmaßnahmen hätten die Ölpreise getrieben, hieß es.

Goldpreis zieht kräftig an
Die Dollarschwäche hat den Goldpreis am Freitag auf den höchsten Stand seit Jänner 1980 getrieben. In der Spitze kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls 778,35 US-Dollar (543,96 Euro). Zu Mittag wurde die Unze mit 774,80 Dollar und damit 5,05 Dollar höher als am Vortag notiert.

"Kräftige Unterstützung" für den Goldpreis kommt nach Einschätzung von Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank vom schwachen Dollar und dem Rekordniveau am Ölmarkt. Sowohl Euro als auch Rohöl hatten in der Früh neue Rekordstände markiert.

"Die Angst vor höherer Inflation dürfte durch das Rekordniveau des Ölpreises und die damit einhergehende öffentliche Berichterstattung weiter geschürt werden", erwartet Weinberg. Dieses Umfeld sollte zu einer verstärkten Nachfrage nach Gold als Inflationsabsicherung führen. Das Bankhaus erwartet eine Fortsetzung der Rallye am Goldmarkt bei anhaltend hohen Goldpreisen von über 770 Dollar. Ökonom Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank hält Korrekturen für "jederzeit möglich". Gold bleibe grundsätzlich aber "en vogue". Eine Trendwende sei mittel- bis langfristig nicht absehbar.

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