Die bisher höchste in Österreich verhängte Geldstrafe müssen die Branchenriesen Otis, Kone, Schindler, Haushahn und Doppelmayr wegen Preisabsprachen zahlen.
Das Oberlandesgericht Wien als Kartellgericht hat Geldstrafen in der Gesamthöhe von 75,5 Mio. Euro gegen die Aufzugs- und Rolltreppenproduzenten Otis, Kone, Schindler, Haushahn und Doppelmayr verhängt. Die Unternehmen hätten mehrere Jahre lang geheime Absprachen über die Aufteilung von Projekten und über Preise getroffen.
Das ist die höchste bisher in Österreich verhängte Geldstrafe. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
Schindler zahlt am meisten
Der Schweizer-Aufzugsbauer Schindler
wird mit 25 Mio. Euro zur Kasse gebeten. Gegen Kone aus Finnland wurde eine
Strafe von 22,5 Mio. Euro verhängt. Die US-Firma Otis muss 18,2 Mio. Euro
Strafe zahlen, die zu Schindler gehörenden Betriebe Haushahn und Doppelmayr
müssen 6 Mio. bzw. 3,7 Mio. Euro entrichten.
Vor dem Urteil hatte die Bundeswettbewerbsbehörde monatelang ermittelt. Mit dem Ergebnis, dass die Absprachen wesentliche Teile der Geschäftstätigkeit der Unternehmen betroffen hätten: das Geschäft für Neuerrichtung sowie Wartung und Modernisierung von Aufzügen und Fahrtreppen.
Kronzeuge war Thyssenkrupp
Straffrei bleibt ThyssenKrupp. Das
Unternehmen hatte vor der Wettbewerbsbehörde als Kronzeuge ausgesagt. Später hat
Otis als zweiter Kronzeuge ausgesagt, wofür eine Strafminderung von 50
Prozent zugestanden wurde.
Schindler erwägt Rekurs
Bei der Schindler-Gruppe ist noch
nicht sicher, ob sie das Urteil annehmen wird. Die Firmen wurden zusammen zu
34,7 Mio. Euro Strafe verurteilt.
Schon im Februar 2007 waren gegen dieselben Konzerne Geldstrafen von der Europäischen Kommission wegen ähnlicher Kartellverstöße in anderen EU-Staaten verhängt worden.