Die Wirtschaftskrise lässt die Menschen sparen: beim Urlaub, bei Kleidung, dem Auto, bei Geschenken und - bei Spenden.
Auch wenn im Weihnachtsgeschäft von Sparmaßnahmen der Österreicher kaum etwas zu spüren war, haben sie sich für nächstes Jahr doch vorgenommen, ihre Ausgaben zu überdenken. Das geht aus der neuen Generali-Geldstudie hervor.
Sparen bei Urlaub und Kleidung
Am stärksten ist die Sparneigung
beim Urlaub ausgeprägt: Mit 24 Prozent erklärte fast ein Viertel der
Befragten, 2009 seine Ausgaben für den Urlaub einzuschränken. Das sind um 5
Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Noch wesentlich höher ist der
Einsparungswille bei Bekleidung: Wollten im Vorjahr erst 11 Prozent bei
ihrem Outfit den Rotstift ansetzen, so sind es nunmehr mit 22 Prozent gar
doppelt so viele.
Autofahren wird reduziert
Eine deutliche Bremsspur zeigt sich bei
den beabsichtigten Ausgaben für das Autofahren: 21 Prozent haben für ihre
Mobilität weniger veranschlagt als vor einem Jahr - damals wollten nur 11
Prozent weniger Geld für ihren fahrbaren Untersatz locker machen. Auch für
Männer ist das Auto keine heilige Kuh mehr. Der Spar-Vorsatz ist jetzt bei
beiden Geschlechtern annähernd gleich stark, während im Vorjahr noch ein
krasses Ungleichgewicht gegeben war.
Weniger Spenden und Geschenke
Während die guten Vorsätze zum
Jahreswechsel, sich bei Alkohol, Tabak und Telefon/Internet einzuschränken,
bereits traditionell gerne bekundet werden, scheint die Wirtschaftskrise nun
das soziale Gewissen zu treffen: 2009 wollen 17 Prozent weniger für Spenden
und 16 Prozent weniger für Geschenke ausgeben - ein Höchststand der letzten
fünf Jahre. Im Vorjahr lagen beide Werte bei nur 9 Prozent.
Private Vorsorge konstant
Keine Reduktion, aber auch keine
Erhöhung planen die Österreicher für ihre private Vorsorge: Jeweils 80
Prozent wollen im neuen Jahr sowohl in ihre private Gesundheitsvorsorge als
auch in ihre Altersvorsorge gleich viel Geld investieren wie im Vorjahr. In
keinem anderen Lebensbereich zeigen die Menschen eine derart starke
Kontinuität ihrer geplanten Ausgaben.
Renaissance des "Cocooning"?
Spitzenreiter bei den für
2009 beabsichtigten Mehrausgaben ist das Wohnen. 16 Prozent der Österreicher
wollen dafür mehr ausgeben als im Vorjahr. Bei den unter 30-Jährigen ist
dieser Trend ganz massiv: 28 Prozent der jungen Menschen wollen es sich
daheim gemütlicher machen und dafür beträchtlich mehr Geld in die Hand
nehmen. Der Rückzug in die eigenen vier Wände erlebt in Zeiten der
Wirtschaftskrise offenbar eine Renaissance.
Sorglos ist die Jugend
Wesentlich freigebiger als ihre älteren
Mitbürger wollen die Jüngeren mit ihren Finanzen umgehen. In der Altergruppe
der 16- bis 29-Jährigen wollen 28 Prozent mehr Geld fürs Wohnen ausgeben,
ebenso viele auch für Aus- und Weiterbildung. Der Urlaub ist für sie
"heilig": 25 Prozent der jungen Menschen wollen sich den Urlaub 2009 mehr
kosten lassen als im Vorjahr. Allerdings will ebenfalls ein Viertel mehr
Geld in den Sparstrumpf stecken.