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OMV-General verteidigt Petrom-Kauf

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Die Debatte um den Einstieg bei der rumänischen Petrom hält an. Die OMV fürchtet um ihren Ruf und will bei der Energiepreis-Anpassung helfen.

OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer hat den Kauf-Prozess für die seinerzeit für 1,5 Mrd. Euro zu 51 Prozent erworbene rumänische Petrom verteidigt und die Wichtigkeit der OMV für den Energiesektor Rumäniens unterstrichen. "Wir hatten das beste Angebot gelegt, der Vertrag entspricht komplett internationalen Branchen-Usancen, und wir sind glaube ich auch wirklich der beste Partner für Petrom."

Gerüchteküche
Erst mit der Privatisierung sei Petrom als mittlerweile größter Steuerzahlen des Landes profitabel geworden. Eine starke Petrom sei ein Vorteil für die rumänische Energieversorgung. Bis 2010 wolle man 3 Mrd. Euro in die Petrom investieren. Viele derzeit in Rumänien umlaufende Gerüchte zur Privatisierung entsprächen nicht den Tatsachen, so Ruttenstorfer.

Politische Debatte
Nein, als Opfer einer politischen Intrige fühle sich die OMV nicht, meinte Ruttenstorfer, doch werde die öffentliche Debatte in Rumänien doch politisch geführt, nicht von der Regierung, aber von der Opposition und von anderen Interessengruppen.

Kein Schmiergeld
Größtes Risiko für die OMV sei dabei eine "Rufschädigung", die "wirklich weh" tue. Der OMV-Chef stellte auch klar in Abrede, dass im Zusammenhang mit dem Petrom-Einstieg Schmiergeld direkt oder auch verdeckt, etwa über Consulting-Verträge, geflossen sein könnte: "Es sind keine Schmiergelder geflossen - und wir wurden auch nicht danach gefragt."

OMV kein Übernahme-Kandidat
Die in Rumänien diskutierte Möglichkeit, dass die OMV durch die russische Gazprom übernommen werden könnte bzw. ein Übernahmekandidat sei, wies Ruttenstorfer zurück. "Für eine Übernahme der OMV geht die Chance gegen Null", so der OMV-Chef. Auch wenn sich mehr als 50 Prozent der OMV im Streubesitz befänden, könne eine Kontrolle über den Konzern auch auf Grund des Syndikatsvertrags zwischen den beiden Hauptaktionären ÖIAG und IPIC nicht erlangt werden: In der Zeit, in der jemand 49 Prozent kaufen könne, hätten diese beiden ein Prozent hinzu erworben, um über die 51-Prozent-Grenze zu kommen.

31,5 Prozent der OMV hält die staatliche Beteiligungsholding ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG), und weitere 17,6 Prozent gehören dem strategischen Partner IPIC aus Abu Dhabi, der International Petroleum Investment Company.

Anpassung der rumänischen Energiepreise
Zur Frage der Anpassung der rumänischen Erdgaspreise an das höhere Importpreis-Niveau stellte sich der OMV-Chef hinter die Erklärung der Bukarester Regierung, dies in einem 2- bis 3-jährigen Prozess vorzunehmen: "Wir haben volles Verständnis, dass Rumänien das nicht über Nacht tun kann."

Sozialfonds
Die OMV habe sich bereit erklärt, für die Haushalte den Übergang zu den höheren internationalen Preisen abfedern zu helfen - durch Mittel, die in einen Fonds für Transferleistungen geleistet werden. Fixiert werden solle das in einer freiwilligen Vereinbarung mit der Regierung

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