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OPEC drosselt Ölförderung nach Preisverfall

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Ab dem 1. November werden 15 Millionen Barrel weniger gefördert, nach der Entscheidung stabiliserten sich die Preise jedoch nicht.

Als Gegenmaßnahme zum Preisverfall beim Erdöl drosselt das Öl-Kartell OPEC seine Fördermenge. Ab dem 1. November werde die Organisation Erdöl exportierender Länder täglich 1,5 Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) weniger fördern, teilte der saudiarabische Ölminister Ali el Nuaimi am Freitag nach einer Sondersitzung der OPEC-Minister in Wien mit. Die OPEC will damit den anhaltenden Preisrutsch für Erdöl abbremsen. Nach der Entscheidung stabilisierten sich die Preise in London und New York jedoch nicht, sondern rutschten weiter ab.

Die Mitglieder der OPEC waren sich bereits vor ihrem Sondertreffen über die Senkung ihrer Fördermenge einig. Allerdings gab es unterschiedliche Ansichten über den Umfang. El Nuaimi zufolge werden die OPEC-Staaten ihre Produktion jetzt proportional zur jeweiligen Fördermenge drosseln.

Die geringere Fördermenge werde keinen Einfluss auf die Inflation oder das wirtschaftliche Wachstum haben, sagte OPEC-Präsident Chatib Khelil, der algerische Energieminister, nach der Entscheidung. Der britische Premierminister Gordon Brown kritisierte den OPEC-Beschluss indes: Der Regierungschef sei "enttäuscht", erklärte sein Sprecher. Die OPEC müsse die weltweiten Folgen ihrer Entscheidung überdenken. Angesichts der weltweiten Finanzkrise dürften Bemühungen um eine Stabilisierung der Lage nicht unterlaufen werden.

Der Ölpreis war nach seinem Allzeithoch von mehr als 147 Dollar (116,7 Euro) pro Barrel im Juli wegen der gesunkenen weltweiten Nachfrage in den vergangenen Wochen um mehr als die Hälfte gefallen. Auch die OPEC-Entscheidung hielt den Abwärtstrend nicht auf. In London fiel der Preis der Nordseesorte Brent zweitweise auf 61 Dollar und schloss bei 62,05 Dollar - 3,42 Dollar unter dem Schlussstand vom Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der Sorte Light Sweet Crude in New York stand zu Handelsschluss bei 64,15 Dollar und hatte damit verglichen mit Donnerstag 3,69 Dollar eingebüßt. Zeitweise war der Preis sogar auf 62,65 Dollar gefallen, den tiefsten Stand seit Mai 2007.

Derzeit lässt vor allem die Furcht vor einer Rezession wegen der Finanzkrise den Preis immer weiter fallen. Analysten zufolge fürchten die Märkte derzeit, dass auch die gedrosselte Fördermenge die gesunkene Nachfrage nicht ausgleichen kann.

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