Den Lufthansa-Töchtern Cityline, Eurowings und Germanwings könnten unbefristete Pilotenstreiks ins Haus stehen.
Bei einer Urabstimmung votierten am Dienstag jeweils 99 Prozent des Cockpitpersonals für einen unbefristeten Ausstand, wie die Vereinigung Cockpit in Neu-Isenburg bei Frankfurt mitteilte. Zuvor hatte der Berufsverband die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi machte am Dienstag Druck gegenüber der Lufthansa selbst: Wegen erneuter Warnstreiks musste die Fluggesellschaft nach Angaben einer Sprecherin 44 Flüge streichen.
Mehrere Flughäfen betroffen
Von den Warnstreiks seien
mehrere deutsche Flughäfen betroffen gewesen, sagte die
Lufthansa-Sprecherin. Schwerpunkt der Arbeitsniederlegungen war demnach der
Flughafen Frankfurt am Main, aber auch in München, Stuttgart und Köln gab es
von vier bis acht Uhr morgens Warnstreiks. Bei den ausgefallenen Flügen
handelte es sich demnach vorwiegend um Verbindungen innerhalb Deutschlands
und Europas. Vorwiegend Langstreckenflüge hätten sich verzögert.
9,8 Prozent mehr Lohn gefordert
Die Tarifverhandlungen für die
60.000 Beschäftigten der Deutschen Lufthansa gehen am Donnerstag in die
dritte Runde. Bisher haben die Tarifparteien keine Einigung erzielt. Verdi
fordert 9,8 Prozent mehr Lohn, die Fluggesellschaft bietet dagegen eine
zweistufige Lohnerhöhung um 3,4 Prozent bis Juni 2009 und dann weitere 2,1
Prozent bis Jahresende.
Die Vereinigung Cockpit erklärte, Eurowings, Germanwings und die Lufthansa Cityline müssten "ab sofort" mit unbefristeten Streikmaßnahmen rechnen. Letztendlich stelle dies auch für das Cockpitpersonal immer das letzte Mittel dar, das sich aber mangels "verhandlungsfähiger Angebote" dazu gezwungen sehe. Bereits im Mai waren die Piloten der drei Airlines überraschend in einen Warnstreik getreten, um ihre Forderung nach höheren Löhnen zu unterstreichen.