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Auch Diesel bald unter einem Euro

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Die Talfahrt der Rohöl- und Spritpreise geht weiter. Jetzt wird auch Diesel billiger. Schon bald könnte er unter einen Euro rutschen.

Trotz der niedrigen Temperaturen wird es österreichischen Autofahrern derzeit ganz warm ums Herz. Denn im Vergleich zum Sommer ist Tanken heute fast schon spottbillig. Die erste Spritstation verkaufen Eurosuper sogar schon um weniger als 90 Cent pro Liter.

Diesel wird billiger
Auch der Durchschnittspreis für den Liter Diesel befindet sich im Sturzflug und kratzt bereits an der Ein-Euro-Marke. Am Montag kostete der Treibstoff an den heimischen Tankstellen im Schnitt 1,027 Euro. Die Ölpreise haben am Dienstag wieder nachgegeben und sind auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren abgerutscht. Ein Fass der US-Referenzsorte WTI kostete im frühen Handel 47,58 US-Dollar und damit um 1,44 Dollar weniger als am Montag.

Billiger Sprit im Süden Österreichs
Am günstigsten tankt man derzeit im Süden Österreichs. Eine Jet-Tankstelle in Spittal an der Drau bietet den Liter Eurosuper für 0,864 Euro an, und im Grazer Stadtteil Puntigam verkaufen gleich drei Tankstellen Eurosuper um wohlfeile 0,899 Euro je Liter. Im Schnitt kostete Eurosuper gestern 0,971 Euro, um 39 Cent pro Liter weniger als noch im Juli – Diesel kommt derzeit auf 1,039 Euro. Zum Vergleich: Im Sommer kostete der Liter noch fast 1,50 Euro.

Dennoch werden die Autofahrer auch heute noch abgezockt. Das zumindest behauptet der ARBÖ. „Geht es nach dem Spotmarkt in Rotterdam, müsste Diesel um 3,15 Cent pro Liter günstiger sein. Anders gesagt, im Schnitt also schon bei einem Euro pro Liter liegen“, so ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz.

Eurosuper 95 ist laut ARBÖ momentan um 3,5 Cent zu teuer. Er kostet im Schnitt 0,971 Euro pro Liter, müsste aber bei 0,936 Euro pro Liter liegen. „Das klingt nicht viel. Aber jeder Tag, an dem diese Verbilligungen nicht weitergegeben werden, bedeutet für alle Autofahrer eine ungerechtfertigte Mehrbelastung von 840.000 Euro“, so Ninz weiter.

Geschädigte melden sich
Immer höhere Wellen schlägt inzwischen eine Klage der Arbeiterkammer gegen einen Mineralölkonzern (ÖSTERREICH berichtete). Der Vorwurf: Im Sommer wurde bei einer oberösterreichischen Tankstelle der Spritpreis während eines Tankvorgangs erhöht. Alle Beschwerden halfen nichts, der verärgerte Autofahrer musste an der Kasse mehr bezahlen, als ursprünglich an der Zapfsäule angeschrieben war. Laut ARBÖ soll das kein Einzelfall gewesen sein. „Bei uns melden sich immer mehr Autofahrer, die ähnliches erlebt haben und die Vorfälle per Rechnung dokumentieren können. Wir leiten diese Fälle auf Wunsch an die AK weiter“, kündigt Ninz an.

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