Die Verhandlungen über den KV für Neueintretende sollen bis Ende Juni beendet sein, bis dahin sind auch die Auslagerungen bei Briefzustellung ausgesetzt.
Der jüngste Konflikt zwischen der Gewerkschaft und der Post AG rund um die Auslagerung der Briefzustellung ist vorerst bis Ende Juni entschärft. Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) und die Österreichische Post AG haben vereinbart, bis 30. Juni einen Kollektivvertrag für Neueintretende zu verhandeln und diesen bis spätestens zu diesem Datum zu unterfertigen.
Auslagerung gestoppt?
Kommen Post und Gewerkschaft zu einer
Einigung über einen Kollektivvertrag für Neuzugänge verzichtet die Post
darauf, Teile ihrer Briefzustellung in Tochterfirmen auszulagern. Die
Arbeitnehmervertreter ihrerseits haben "alle wie immer gearteten
Maßnahmen gestoppt", wie Post-Gewerkschaftsprecher Marin Palensky
sagte. Bis 30. Juni werde man "nur KV verhandeln".
Streik-Drohung
Nach einem Magazinbericht über sehr konkrete, vor
dem Beginn stehende Auslagerungen waren die laufenden KV-Verhandlungen
unterbrochen worden, die Gewerkschaft drohte daraufhin mit Kampfmaßnahmen
gegen die Auslagerungen. Die Post hatte noch vor dem Sommer in zwei Wiener
Bezirken die Zustellung teilweise an Tochterfirmen übergeben wollen.
600 Jobs in Gefahr
Weil Nicht-Postler um einiges weniger
verdienen, hätte das der Post bis Jahresende um bis zu 6 Mio. Euro an
Kosteneinsparungen gebracht. Die entfallenden 600 Jobs hätten nach
Beteuerungen des Managements durch natürliche Fluktuation bewältigt werden
sollen.
Stillschweigen
Über den Stand der KV-Verhandlungen wollen die
Gesprächspartner bis zum Abschluss Stillschweigen wahren, wird versichert.
Ein allfälliger neuer KV wird voraussichtlich deutlich schlechter ausfallen,
alte Verträge werden durch den neuen KV nicht berührt.
Betriebsergebnis um 4,3% weniger
Das Unternehmen musste im ersten
Quartal 2009 einen leichten Umsatzrückgang und ein Ergebnisminus verkraften.
Das EBIT gab um 4,3 Prozent auf 47,8 Mio. Euro nach, das Ergebnis vor
Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank um 4,2 Prozent auf 72,2
Mio. Euro. Der Umsatzerlös reduzierte sich um 2,4 Prozent auf 595,2 Mio.
Euro. Das Periodenergebnis ist um 19,5 Prozent auf 33,7 Mio. Euro
eingebrochen, das Ergebnis pro Aktie rutschte um 16,6 Prozent auf 0,50 Euro
nach unten.