Bei der neuen trans-o-flex soll es Mehrfach- und Samstagszustellung geben, bei normalen Paketen nicht.
Die Österreichische Post AG wird eine neue Firma für Express-Pakete gründen. Unter der Marke der 2006 übernommenen deutschen Logistikfirma trans-o-flex soll eine Zustellung für Geschäfts- und Versandpaket innerhalb eines Tages entstehen, so Post-Generaldirektor Anton Wais. Berichte über ein Express-Joint Venture mit der Deutschen Post-Tochter dementierte er.
Reaktion auf Krise
Die Post hatte zuletzt im Versandhandel
schwere Einbrüche hinnehmen müssen. Weil Otto/Universal Versand und
Quelle/Neckermann zur Konkurrenz gewechselt sind, ging der Post ein Drittel
ihres Paketvolumens verloren. Vom verbliebenen Volumen - nach letzten
Angaben rund 32 Millionen Pakete - hat man laut Wais 95 Prozent für heuer
gesichert.
Nur trans-o-flex bietet Service
In Folge der Verluste hatte die
Post schon im Dezember ein "24-Stunden-Businesspaket" angekündigt. Weiters
versprach man die Mehrfach- und Samstagzustellung, damit man die Pakete
nicht mehr am Postamt abholen muss. Diese Verbesserungen wird es jetzt aber
nur bei der neuen Express-Tochter geben. Als trans-o-flex Austria soll sie
im September starten.
Neue Preise
In diesem Rahmen wird die Post die Einlieferung von
Geschäftspaketen von derzeit 19.00 Uhr auf 1.00 Uhr Nacht ausdehnen. Die
Pakete werden dann schon am Folgetag zugestellt. Ist der Empfänger nicht
daheim, will trans-o-flex mit ihm künftig via E-Mail oder Telefon
Zustell-Ort und -Zeit vereinbaren. Für den neuen Paket-Dienst wird es im
Sommer auch neue Preise geben.
Durch die neue Konkurrenz - allen voran die Otto-Versand-Tochter Hermes und GLS - ist das Preisniveau zuletzt um 10 bis 20 Prozent gefallen.
Reform der Reform
Die 2003 erfolgte Neustrukturierung der
Paketzustellung, im Zuge derer landesweit eigene Paket-Zusteller geschaffen
wurden, ist damit wieder hinfällig. Die normalen Pakete bringt in Zukunft in
weiten Teilen wieder der Briefträger. Für die Express-Pakete wird eine
eigene Zustellung entstehen. Die neuerliche Reform soll 2009 abgeschlossen
sein.
Schon im Dezember hatte die Post die Schließung von 7 der 21 Paketzustellbasen und die Streichung von 360 Jobs im Paket-Bereich beschlossen. Diese Einsparungsmaßnahmen sollen in den nächsten Wochen anlaufen.